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Bahnchaos in Ostdeutschland: Vogelsänger fordert Lösungen

07.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat angesichts der dramatischen Verkehrslage auf dem ostdeutschen Schienenverkehr schnelle und verbindliche Lösungen sowohl von der Deutschen Bahn als auch von ihrer Tochtergesellschaft S-Bahn Berlin gefordert. Sowohl Brandenburgs als auch Potsdams Berlin-Einpendler seien seit längerem von der Situation betroffen.

Vogelsänger: „Die Bahn hat ohne vorherige Abstimmung mit uns einfach Züge gestrichen. Das kann nicht sein. Wenn ein fahrender Zug wegen der Witterung liegen bleibt, ist das schlimm genug. Wenn Züge aber erst gar nicht auf die Strecke geschickt werden, ist das ein Offenbarungseid. Es lässt sich den vielen Pendlern nicht mehr vermitteln, dass der Bahnkonzern weder genügend S-Bahnen noch Regionalzüge auf die Schienen bringen kann.“

„Ich erwarte eine Erklärung von den Bahn und S-Bahn-Verantwortlichen. Erst kürzlich habe ich einen Brandbrief geschickt, weil einige Regionalzüge sehr unpünktlich fuhren. Morgen sollen mir die Verantwortlichen von DB Regio in einem Gespräch erklären, wie es im Regionalverkehr weitergehen wird und am Freitag gibt es einen Termin mit der Geschäftsführung der S-Bahn.“

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat mit der Ausschreibung des Netzes Stadtbahn die bislang größte Wettbewerbsvergabe in der Geschichte der Bahnreform vorangetrieben. Dabei konnte sich die Deutsche Bahn einen Großteil der Leistungen sichern. Allerdings werden einige Linien auch von der ODEG übernommen.

Im Prinzip könnte eine Wettbewerbsvergabe auch für die Berliner S-Bahn möglich sein. Der rot-rote Senat und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) lehnt eine Ausschreibung allerdings ab und fordert eine dauerhafte Direktvergabe. Damit sollen die Arbeitsplätze der S-Bahnmitarbeiter geschützt werden.

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