Wien: Aufzüge per Smartphone steuerbar
15.05.25 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Wiener Linien arbeiten weiter an der Fortschreibung der Barrierefreiheit. Mit der „Liftboy“-App – benannt nach der Idee des „Liftboy“, der den Aufzug bedient – können Nutzer ihre Aufzüge bequem per Smartphone rufen. Die App ist sowohl für Android-, als auch iOS-Geräte verfügbar und trägt dazu bei, die Wartezeiten zu verkürzen und die Bedienung effizienter zu gestalten. Bis Ende 2025 sollen alle Aufzüge im Netz mit der neuen Funktion verfügbar sein.
Menschen mit Mobilitätsbehinderungen, Menschen mit Kinderwägen oder auch Menschen, die mit schwerem Gepäck unterwegs sind, sind bei der Öffi-Nutzung auf Barrierefreiheit angewiesen. Daher sind alle 109 Wiener Linien Stationsgebäude mit 291 Aufzügen ausgestattet. Um eine noch komfortablere Nutzung dieser Aufzüge zu ermöglichen, können Öffi-Nutzer ab sofort die Aufzüge via Liftboy-App bedienen. Die App stellt über Bluetooth eine Verbindung zum Aufzug her, sodass der Aufzug bereits aus einer Entfernung von 10 bis 15 Metern gerufen werden kann.
Dies ermöglicht eine komfortable und schnelle Bedienung, ganz ohne direkten Kontakt zum Aufzug. Außerdem können Nutzer die Türöffnungs- und Schließzeiten des Aufzugs von drei auf bis zu zwölf Sekunden verlängern. Diese Funktion sorgt für ein entspannteres Ein- und Aussteigen. Die komfortable Bedienung per Smartphone ist unabhängig von der Körpergröße möglich – das Handy ist immer in passender Höhe griffbereit. Die „Liftboy“-App ist barrierefrei und im Mehr-Sinne-Prinzip entwickelt, sie ist außerdem für Screenreadernutzung optimiert.
Da die Kommunikation zwischen Aufzug und App mittels Bluetooth erfolgt, funktioniert die App auch ohne Internetverbindung – Bluetooth und Standort muss am Handy jedoch aktiviert sein. Für iOS ist eine Nutzung ab Version 14.0 möglich, für Android ab Version 9. Bis Ende 2025 sollen alle Aufzüge im Netz mit der neuen Funktion ausgestattet sein. Alle Aufzüge, die mit der Liftboy-App steuerbar sind, sind mit einem Aufkleber markiert.
Darauf finden sich ein QR-Code und ein Link mit Infos und Download zur App. Im Rahmen der Aufrüstung der Aufzüge wird auch die Sprachansage an den Aufzug-Rufsäulen erweitert. Wenn Nutzer die Ruftaste betätigen, informiert die Ansage in Deutsch und Englisch darüber, falls der Aufzug aufgrund einer Störung gerade nicht verfügbar ist. Damit setzen die Wiener Linien auch hier das Mehr-Sinne-Prinzip um, damit die Fahrgäste unabhängig von Hör- oder Sehbehinderungen die richtigen Informationen erhalten.
Die Wiener Linien legen großen Wert auf Barrierefreiheit und investieren kontinuierlich in die Modernisierung ihrer Flotte. Alle Busse sind absenkbare Niederflurfahrzeuge, achtzig Prozent der Straßenbahnen und die meisten U-Bahn-Züge sind barrierefrei. An Haltestellen werden barrierefreie Fahrzeuge gekennzeichnet und digitale Anzeigen (e-Paper) bieten sehbehinderten Menschen alle wichtigen Informationen. Das gesamte U-Bahn-Netz ist mit Taststreifen in allen Stationen ausgestattet.
Foto: Wiener Linien / Max Döringer