Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

  • Schlagwörter

VRR stellt Tarifreform vor

17.02.25 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Zuge seiner großen Tarifreform hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) letzte Woche Pläne und Hintergründe zur Vereinfachung seines Tarifangebots vor rund 130 geladenen Gästen vorgestellt. Die Tarifreform startet am 1. März mit einem deutlich reduzierten Sortiment und einfachen Strukturen: Von rund 650 Produkten fallen 500 weg, statt der bisher sieben gibt es künftig nur noch drei Preisstufen – davon ausgehend, dass ein erheblicher Teil der bisherigen Zeitkarteninhaber ohnehin das Deutschlandticket nutzen wird.

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke brachte die Ziele der Tarifvereinfachung auf den Punkt: „Die Menschen wollen keinen Tarifdschungel, sondern flexibel und unabhängig mit Bus und Bahn unterwegs sein. Deshalb lichten wir, rechtzeitig zu Frühlingsbeginn, unsere Tarif- und Ticketangebote. Wir müssen aus Fahrgastsicht denken und handeln – nur so gewinnen wir langfristig mehr Menschen für den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV.“

Die neue Tarifstruktur entspreche den Bedürfnissen der Nahverkehrsfahrgäste und reduziere zugleich die Kosten für den Vertrieb durch die Verkehrsunternehmen im VRR-Verbundraum, so Wittke weiter: „Wir wollen und müssen unseren Fahrgästen ein zeitgemäßes, digitales Ticketing anbieten.“ Bis Ende 2026, kündigte Oliver Wittke an, soll in Bussen und Bahnen ausschließlich bargeldlos bezahlt werden und verwies dabei auf das Beispiel der Rheinbahn, die in einigen Wochen das bargeld,- und papierlose Ticketing in Bus und Bahn in einem Pilotprojekt erprobe.

„Das Deutschlandticket hat eine praktische Revolution angestoßen: Wir haben jetzt eine ÖPNV-Flatrate und mit eezy.nrw ein weiteres Ticketangebot, das unschlagbar komfortabel für die Fahrgäste ist. Wenn der VRR jetzt den nächsten Schritt geht und die Anzahl der Tickets reduziert, ist das eine konsequente Weiterentwicklung, der sich andere Verbünde anschließen sollten“, sagte Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).

Das System eezy.nrw hat zudem den Vorteil der Bestpreisabrechnung, wer also in manchen Monaten relativ wenig fährt, in anderen mehr, bleibt preislich trotzdem bei 58 Euro. Als einer der größten Verbünde Europas übernehme der VRR mit der Tarifstrukturreform eine Vorreiterrolle, die andere Verbünde und Verkehrsunternehmen zum Nachmachen animiere, so der Minister weiter. Mit der Tarifreform gestaltet der VRR das Angebot klarer und übersichtlicher. Für rund neunzig Prozent der Fahrgäste werde es günstiger, erläutert Oliver Wittke, wenn sie mit dem richtigen Ticket unterwegs sind.

Tragende Säulen der Reform seien das Deutschlandticket, zu dem in den letzten Monaten rund 95 Prozent der VRR-Abonnenten gewechselt sind und der NRW-weit gültige eTarif eezy.nrw, der besonders attraktiv für Gelegenheitsfahrer ist. Klassische VRR-Angebote, wie etwa das Ticket 2000 oder das Schokoticket für Schüler, werden kaum noch nachgefragt, weil das Deutschlandticket nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch leistungsfähiger ist.

Foto: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR

Kommentare sind geschlossen.