Rheinbahn startet Pilotprojekt Calo
14.02.25 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hat letzte Woche der Umsetzung des Pilotprojekts „Calo“ zugestimmt. Damit steht fest, dass die Düsseldorfer Rheinbahn AG bis Anfang 2027 ein bargeld- und papierloses Ticketsystem einführen wird. Ziel ist es, den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr einfacher, barrierefreier, moderner und komfortabler zu gestalten – für alle Fahrgäste in der Landeshauptstadt. „Calo“ wird den ÖPNV für alle vereinfachen, indem Fahrgäste per Bankkarte, Guthabenkarte oder digitaler Wallet im Smartphone bezahlen können.
Dabei wird auf Papierfahrscheine vollständig verzichtet. Fahrgäste und Fahrer profitieren von einem beschleunigten Fahrgastwechsel, weil die umständliche Bezahlung von Einzelfahrscheinen nicht mehr nötig ist. So verbessert sich auch die Pünktlichkeit der Verbindungen weiter. Die Rheinbahn setzt das Pilotprojekt gemeinsam mit den Stadtwerken Krefeld (SWK) und dem VRR um. Hierbei findet eine enge Abstimmung mit allen Verkehrsunternehmen im Verbundraum statt.
„In den letzten Jahren hat sich der Ticketvertrieb im öffentlichen Personennahverkehr deutlich gewandelt, wobei wir eine klare Verschiebung hin zum digitalen Bereich beobachten. Auch die Einführung des Deutschlandtickets hat Auswirkungen auf die bestehende Tariflandschaft und macht eine Überarbeitung von Tarif und Vertrieb notwendig. Dazu gehört insbesondere auch die Stärkung der digitalen Vertriebswege. VRR, Rheinbahn und SWK werden darauf achten, dass alle Fahrkarten im gesamten Verbundraum und in NRW gültig sind. Ich bin der Rheinbahn und den Stadtwerken Krefeld dankbar, dass sie diese Vorreiterrolle einnehmen“, sagt Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR.
Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Finanzvorständin der Rheinbahn AG, ergänzt: „Mit ‚Calo‘ schaffen wir ein System, das den öffentlichen Nahverkehr in Düsseldorf moderner und zukunftsfähig macht und dabei niemanden ausschließt. Es geht uns darum, Mobilität für alle so einfach wie möglich zu gestalten und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Die Zustimmung des Verwaltungsrats ist ein entscheidender Meilenstein und wir freuen uns, dass dieses innovative Projekt nun weiter Fahrt aufnehmen kann.“
Die Rheinbahn setzt bei der Einführung von „Calo“ auf internationale Vorbilder wie Amsterdam, London oder Paris, wird das System aber gleichzeitig auf die Bedürfnisse aller Nutzerinnen und Nutzer zuschneiden. Um auch denjenigen die Nutzung des Systems zu ermöglichen, die keine Bankkarte oder kein Smartphone haben, wird der Einsatz einer Prepaidkarte mit den Verkehrsunternehmen der Region und dem Verbund abgestimmt. Diese soll anonym nutzbar sein, ohne Mindestaufladebetrag oder Kartenpfand. Die Rheinbahn arbeitet bereits heute intensiv an der Entwicklung und Einbindung aller Beteiligten, um „Calo“ optimal umzusetzen – so wird es Prepaidkarten an allen bekannten Verkaufsstellen geben.
Foto: Düsseldorfer Rheinbahn AG