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Tunnel Rastatt kommt voran

23.01.25 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat die feste Fahrbahn in der Weströhre des Rastatter Tunnels fertiggestellt. Hierbei liegen die Gleise nicht auf Schotter, sondern direkt in einer Tragplatte aus Stahlbeton. Die feste Fahrbahn ist ein wichtiger Teil des Sicherheitskonzepts für den Tunnel, weil sie dank ihrer Betonoberfläche neben Zügen auch von Einsatzkräften und ihren Rettungswagen genutzt werden kann. Letzte Woche ist die feste Fahrbahn erstmals „eingefahren“ worden.

Der Kindernotarztwagen Karlsruhe und der passionierte Spendenläufer Oliver Hölzer haben die Weströhre des Rastatter Tunnels auf der festen Fahrbahn im Rahmen eines Benefizlaufs durchquert und so Spenden für das Projekt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Städtischen Klinikums Karlsruhe gesammelt. Anfang 2023 hat die DB mit dem Bau der festen Fahrbahn in Rastatt begonnen. Für Reisende bietet das System vor allem einen hohen Reisekomfort bei Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometer pro Stunde.

Ein weiterer Vorteil: Bei einer festen Fahrbahn ist der Aufwand für die Instandhaltung niedrig. Für den Bau der festen Fahrbahn hat die DB zunächst in beiden Tunnelröhren eine Sohle aus Beton gegossen. Mit der Sohle entstand in den ursprünglich runden Röhren auf der richtigen Höhe eine glatte Fläche für die Fahrbahn. Die Gleise für die Fahrbahn in der Weströhre montierten die Baufachleute außerhalb des Tunnels vor: Dort verschraubten sie jeweils zwei 120 Meter lange Schienenstücke mit den zugehörigen Schwellen.

Die großen Bauteile aus Schienen und Schwellen haben die Fachleute dann zum Einsatzort transportiert, präzise verlegt und festbetoniert. Abschließend legten sie Platten aus Beton zwischen die Gleise, um die Fahrbahn für Kraftfahrzeuge befahrbar zu machen. Für die Weströhre hat die DB diesen Bauprozess abgeschlossen, jetzt ist die Oströhre an der Reihe. Die Einweihung der Weströhre veranschaulichte nicht nur die sicherheitsrelevante Funktion der Festen Fahrbahn, sondern diente in Form eines Benefizlaufs auch einem guten Zweck: Spendenläufer Oliver Hölzer, einige Mitarbeiter des Bahnprojekts Karlsruhe–Basel sowie der Kindernotarztwagen durchquerten die Weströhre in beiden Richtungen und legten so etwa 8,5 Kilometer zurück.

Stand heute ist durch diesen Tunnel-Benefizlauf bereits eine Spendensumme von rund 10.000 Euro von Unternehmen und Privatpersonen für den Kindernotarztwagen zusammengekommen. Seit November 2003 gibt es den Kindernotfallwagen des DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. in Kooperation mit dem Städtischen Klinikum Karlsruhe. Besonders qualifizierte Kindernotärzte und pflegerisches Fachpersonal besetzen das Fahrzeug ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Der Notarztwagen hat eine speziell auf Kindernotfälle abgestimmte Ausstattung. Da ein solches Sonderfahrzeug nicht zum Standard im Rettungsdienst gehört, sind die Initiatoren für die Finanzierung und den Unterhalt auf Spenden angewiesen. Oliver Hölzer unterstützt das Projekt seit 2005 als Spendenläufer.

Foto: Deutsche Bahn AG

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