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Notfahrplan im NWL

30.01.25 (Fahrplanänderungen, Hessen, NWL, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach wie vor stellt der anhaltende Fachkräftemangel die Nahverkehrsbranche vor große Herausforderungen – und sorgt unternehmensübergreifend für Einschränkungen im Betrieb. Der NWL informiert über verkehrliche Auswirkungen. Der Aufgabenträger ist darauf bedacht, personalbedingte Auswirkungen für die Fahrgäste durch die zielführende Kombination verschiedener Maßnahmen möglichst gering zu halten. Unvermeidliche Einschränkungen sind daher stets auf ein Höchstmaß an Stabilität im verbleibenden Verkehrsangebot ausgelegt.

Als Besteller von Verkehrsleistungen hat der NWL die betriebliche Situation permanent im Blick und stimmt sich eng mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen ab, um einen verlässlichen Betrieb unternehmensübergreifend sicherzustellen. So werden die betreffenden Verkehrskorridore im Folgenden jeweils gesamthaft über alle dort verkehrenden Linien betrachtet. Für den Bereich von Paderborn über Hamm ins Ruhrgebiet ist vielfach der Wunsch nach einer Durchbindung der Fahrten Kassel-Wilhelmshöhe – Paderborn – Hamm mit den etwa zweistündlich verkehrenden Fahrten Hamm – Düsseldorf geäußert worden.

Diese Durchbindung konnte im Dezember realisiert werden. Somit ist die Landeshauptstadt aus der Hellweg-Region wieder umsteigefrei zu erreichen. Vom 28. Februar bis zum 25. April wird es jedoch vorübergehende Einschränkungen durch eine Streckensperrung zwischen Dortmund und Essen geben, sodass die RE 11 in dieser Zeit baustellenbedingt in Dortmund enden muss. Ab dem 1. März wird die Linie RB 89 der Eurobahn nur noch in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt fahren, ganztags und am Wochenende gibt es einen Stundentakt.

Der Korridor von Hamm über Münster nach Rheine Die Linie RE 7 stellt bereits ab ca. 21 Uhr ihren Betrieb ein. Zur Tagesrandlage fahren Ersatzbusse. Für den Zeitraum ab dem 1. März werden derzeit Lösungen für einen möglichst umfassenden Zugbetrieb unter Einbindung weiterer Partner geprüft.   Zwischen Hamm und Münster stellt zu diesen Zeiten dann die RB 89 ein stündliches Grundangebot sicher, wohingegen die Linien RE 15 und RB 65 das Grundangebot zwischen Münster und Rheine bilden. Der bereits im April 2024 eingeführte reduzierte Fahrplan wird bis auf weiteres fortgeführt.

Der Korridor von Hamm nach Hagen Ab dem 1. Februar wird die Linie RE 13 weitestgehend im Zwei-Stunden-Takt verkehren. Auf Grund der Überlagerung mit der RE 7 im Abschnitt Hamm – Hagen – Wuppertal ist hier mindestens ein stündliches Angebot gewährleistet.  Parallel fährt von Hagen bis über Düsseldorf bis Mönchengladbach auch der RE 4. Aufgrund von Bauarbeiten sind vom 7. bis 28. Februar weitgehend keine durchgängigen Zugfahrten zwischen Hamm und Hagen mehr verkehren.

Im Korridor von Hamm nach Bielefeld In diesem Korridor stellt die Linie RE 6 das Grundangebot dar. Da diese Fahrten nicht durch alternative Betriebskonzepte kompensierbar sind, war die vom Unternehmen National Express vorgenommene Streichung von abendlichen Fahrten der RE 6 für den NWL als Vertragspartner nicht akzeptabel. Gleichwohl muss auch hier die angespannte Personalsituation bei National Express berücksichtigt werden.

Daher wurde in einem unternehmensübergreifenden Konzept nach Synergien gesucht und eine Lösung gefunden, die die Einschränkungen relevant reduziert. Zwar entfällt ab dem 1. Februar weiterhin die Abfahrt des RE 6 ab Bielefeld um 22:01 und 23:01 bzw. Hamm um 23:15 Uhr, stattdessen wird als Ersatz ein Zug der Eurobahn um 22:29 Uhr ab Bielefeld bzw. 23:15 Uhr ab Hamm eingesetzt. Details für die konkrete Reiseplanung sind in den digitalen Fahrplanmedien nachlesbar.   Für den Zeitraum von März bis Mitte Juni 2025 kann zusätzlich noch eine weitere Fahrt von der Centralbahn angeboten werden, sodass es dann in diesem Abschnitt keine Taktlücken mehr geben wird.

Die finalen Fahrzeiten werden ebenfalls noch mit der Infrastrukturtochter der DB AG abgestimmt.  Um im Abschnitt von Hamm nach Bielefeld abends wieder Zugverkehr anbieten zu können, mussten drei Fahrten (21:24 und 23:24 Uhr ab Bielefeld und 00:10 Uhr ab Minden) des RE 78 verändert werden. Im neuen Betriebskonzept sind zum Teil Umstiege erforderlich, in den Nächten von Sonntag/Montag bis Donnerstag/Freitag kommt es zu Änderungen gegenüber den regulären Abfahrtszeiten. In Wochenendnächten wird auf die regulären nachfolgenden Nachtfahrten der Linie RE 70 verwiesen. Details zur Reiseplanung sind in den digitalen Auskunftsmedien eingepflegt.

Siehe auch: Verlässlichkeit und Attraktivität

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