Automatisierte Prozesse in Fribourg
22.01.25 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld
Für die Modernisierung der Betriebssteuerung hat das Schweizer Verkehrsunternehmen Transports Publics Fribourgeois (TPF) INIT beauftragt. Für den Betrieb der 250 Busse in der Stadt Fribourg sowie im gleichnamigen Westschweizer Kanton wird künftig das Intermodal Transport Control System MOBILE-ITCS nextGen zum Einsatz kommen, das einige neue dispositive Maßnahmen mitbringt. Highlight der neuen Lösung ist aber ein weiteres INIT System: RESPONSEassist wird mithilfe von automatisierten Prozessen das Leitstellenpersonal im Management von Störungen massiv entlasten.
Auch im Bereich Elektromobilität lassen sich die TPF künftig von INIT unterstützen: Wesentliche Bestandteile der Lösung sind Reichweitenprognose für Elektrobusse, Fahrzeugzustandsüberwachung und Fahrerassistenz. Es dürften unter anderem die Erfahrungen im benachbarten Neuchâtel gewesen sein. In Fribourg geht man mit dem ins ITCS integrierten System RESPONSEassist aber noch einen entscheidenden Schritt weiter, denn es erleichtert die drei Kernaufgaben der Leitstelle ganz wesentlich: Fahrgastinformationen können automatisch auf Basis vordefinierter Texte erstellt und mit einem Klick auf alle Informationskanäle verteilt werden.
Störungen lassen sich mithilfe von Maßnahmen, die in Formularen hinterlegt sind, teilautomatisieren und dadurch viel effizienter bearbeiten. Und die Betriebsdokumentation wird dabei automatisch erstellt. Das bewährte Leitsystem ist MOBILE-ITCS nextGen, das die Echtzeit-An- und -Abfahrtszeiten prognostiziert und den Disponentinnen und Disponenten neue Optionen bietet, um das Verkehrsgeschehen noch effizienter zu steuern. Weitere Bestandteile der zukunftssicheren Lösung sind die über den INIT Bordcomputer gesteuerte Lichtsignalanlagen-Beeinflussung sowie die Schnittstellen zwischen den Fahrzeugkomponenten im standardisierten ITxPT Format.
Zur TPF-Flotte gehören neben 22 Oberleitungsbussen derzeit auch fünf Elektrobusse. Mittelfristig soll die gesamte Flotte auf Elektrobusse oder Busse, die mit anderen erneuerbaren Energien betrieben werden, umgestellt werden. Diese werden im neuen Betriebsleitsystem von INIT hinsichtlich ihrer Reichweite zentral überwacht. Die Daten liefert das INIT Modul für die Reichweitenprognose, das auf Basis mehrerer Parameter unter Einbeziehung historischer Daten immer genauere Vorhersagen liefert. So ist gesichert, dass kein Bus auf der Strecke liegen bleibt.
Zu einem geringeren Energieverbrauch trägt das Fahrerassistenzsystem der INIT Tochter CarMedialab bei: Durch Hinweise über das Bordrechnerbedienteil verhilft es dem Fahrpersonal zu einer energieeffizienteren und sanfteren Fahrweise, was letztlich auch die Sicherheit und den Komfort der Fahrgäste steigert. Abgerundet wird die neue Lösung für Fribourg durch ein Modul für das Fahrzeugmonitoring: Es ermöglicht eine Überwachung drohender Störungen des Fahrzeugzustands auch im laufenden Betrieb und generiert Statusmeldungen.
Foto: Transports Publics Fribourgeois / Jo Bersier