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MDSB-Verlängerung eröffnet

18.12.24 (Sachsen-Anhalt) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit einer Sonderfahrt der von DB Regio betriebenen Linie S11 von Halle (Saale) zum neuen Haltepunkt Braunsbedra-Pfännerhall haben letzte Woche Gäste aus Politik und Wirtschaft die Erweiterung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes um die stündliche Direktverbindung Halle (Saale) – Querfurt gefeiert. Für Pendler bieten sich dadurch zahlreiche Möglichkeiten, aus der ehemaligen Tagebauregion Geiseltal umsteigefrei über Merseburg nach Halle an der Saale zu pendeln.

Auch der Tourismus in der Region profitiert von dem neuen Angebot. „Wir erwarten durch diese Maßnahmen eine Verdopplung der Fahrgastzahlen von bislang ca. 500 auf bis zu 1.000 Reisende pro Tag. Das ist genau das attraktive und komfortable ÖPNV-Angebot, das es braucht, um die Menschen dazu zu animieren, das Auto zu Gunsten des ÖPNV stehen zu lassen – sowohl unter der Woche für den Weg zu Schule und Arbeit als auch am Wochenende für den Ausflug“, zeigt sich Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens (FDP), vor Ort optimistisch.

Die S-Bahnen auf der mehr als fünfzig Kilometer langen Strecke zwischen Halle Hauptbahnhof und Querfurt brauchen 59 bzw. 61 Minuten in der Gegenrichtung und halten dabei an mehr als einem Dutzend Stationen. Für Pendler zwischen Halle und Merseburg bedeutet die Einführung der S11 – zusammen mit anderen Angeboten – drei Abfahrten je Stunde und Richtung. Im Geiseltal hat die Deutsche Bahn in den letzten Monaten elf Kilometer Gleise, zwei Eisenbahnbrücken und sieben Bahnhöfe (Merseburg Bergmannsring, Braunsbedra Ost / neu: Braunsbedra Pfännerhall, Krumpa, Mücheln-Stadt, Langeneichstädt, Nemsdorf-Göhrendorf und Querfurt) erneuert.

In Merseburg-Süd soll ein neuer Haltepunkt eingerichtet werden. Bis 2028 werden die vier Stationen Beuna, Frankleben, Braunsbedra und Mücheln-See modernisiert. Für die Umgestaltung investieren Bund und die DB rund 22 Millionen Euro. Das Geld stammt aus der Förderung für den Strukturwandel in den Kohleregionen (InvKG).

Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Das Vorhaben zeigt, dass mit den Bundesmitteln für den Strukturwandel bereits kurzfristig deutliche Verbesserungen an zahlreichen Stationen und damit für die Reisenden geschaffen werden können. Mit der Strecken- und Bahnhofsmodernisierung haben wir die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein besseres Verkehrsangebot geschaffen und ermöglichen so die umweltfreundliche und nachhaltige Erschließung der touristischen Region im Geiseltal per Bahn.“

Auch der Bürgermeister von Braunsbedra, Steffen Schmitz (CDU), zeigt sich zufrieden: „Mit der direkten Verbindung des Geiseltals an die Stadt Halle steigt die Attraktivität dieser Bahnlinie enorm. Die gute Bahnanbindung wird den entscheidenden Impuls liefern, dass das Geiseltal zukünftig nicht mehr als Kohleregion, sondern als lebenswertes Naherholungsgebiet wahrgenommen wird.“

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