Verbände zum Personalmangel
09.10.24 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Bestrebung, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, setzt ausreichend viel Personal voraus. Darüber waren sich Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Branchenverbänden beim Dialogforum von VDV und VDB letzte Woche einig.
„Die Branche schafft vielseitige, oft lokal verankerte, zukunftssichere Arbeitsplätze sowie industrielle Wertschöpfung und Innovation in ganz Europa. Doch eine Verkehrswende wird nur mit qualifiziertem Personal gelingen. Digitale Technologien können dabei unterstützen, die Auswirkungen des demografischen Wandels abzufedern und die Berufe in der Branche noch attraktiver zu gestalten“, sagte VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe.
Die Anstrengungen der Branche, um geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte in Deutschland, Europa und weltweit zu finden, sind immens: „In einer Zeit des raschen Wandels und des steigenden Fachkräftemangels ist es entscheidend, Beschäftigte zu gewinnen und zu halten, um die Zukunft des Schienensektors zu sichern“, sagte VDV-Geschäftsführerin Ulla Kempf.
Mit einem Durchschnittsalter von 45,8 Jahren bei den Mitarbeitern im Fahrbetrieb, einem Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen von 18 Prozent in der Bahnindustrie in Deutschland und dem Renteneintritt von knapp fünfzig Prozent der Beschäftigten im operativen Betrieb bis 2030 zeigt sich deutlich, dass der Bedarf an talentiertem Nachwuchs sowie Fach- und Arbeitskräften weiterwächst.
Konkret fordert man eisenbahnspezifische Aus- und Weiterbildungen, gezielte Umschulungsprogramme für Interessiere, die schnellere Integration von Zuwanderern sowie die Sichtbarkeit der Eisenbahnbranche als Arbeitgeber im öffentlichen Raum. Neben der Politik sind hier auch die Unternehmen selbst gefordert.
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben