SBB stellt modernisierten Neigezug vor
31.10.24 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld
Der erste vollständig erneuerte InterCity-Neigezug (ICN) der SBB wurde letzte Woche im Werk Yverdon offiziell vorgestellt. Die 44 Züge werden bis 2031 komplett modernisiert. Dabei werden zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen Technik und Kundenkomfort vorgenommen. Die SBB nahm die 44 auch als „Expo-Züge“ bekannten ICN 2001 in Betrieb. Diese legten je rund acht Millionen Kilometer zurück und werden nun modernisiert, damit sie für zwanzig weitere Jahre eingesetzt werden können.
Für die Kunden gibt es viele Verbesserungen für mehr Reisekomfort: Darunter ein überarbeitetes Lichtkonzept, ein verbesserter Mobilfunkempfang, neu gepolsterte und bezogene Sitze, neue Teppiche und neue Seitenwandtische mit integrierten Steckdosen. Auch die Businesszone und der Speisewagen erhalten neue Tische, der Speisewagen zusätzlich neue Sitze und die Familienzone wird neu gestaltet. Außerdem werden Maßnahmen eingeführt, um die Energieeffizienz zu steigern. Für die Kundeninformation werden größere hochauflösende LED-Bildschirme installiert.
Zudem werden die Toiletten einer Verjüngungskur unterzogen und alle Wagen erhalten einen neuen Außenanstrich. Auch technisch gibt es viele Verbesserungen, so werden verschiedene Komponenten wie Drehgestelle oder Motoren vollständig erneuert und sämtliche Korrosionsablagerungen entfernt. Die Modernisierungsarbeiten haben 2021 begonnen und sollen 2031 abgeschlossen sein. Rund 150 Mitarbeiter des Werks Yverdon sind an diesem Großprojekt beteiligt. Dafür werden die Fahrzeuge zunächst komplett ausgehöhlt und danach neu ausgestattet.
Der Prototyp des ersten modernisierten ICN geht nach einer Reihe von Tests voraussichtlich noch dieses Jahr in den kommerziellen Betrieb. Der zweite verlässt das Werk Yverdon im ersten Quartal 2025. Die weiteren Züge werden in einem Rhythmus von sieben bis acht Zügen pro Jahr in Serie erneuert. Die SBB investiert etwas mehr als 500 Millionen Franken in diese Modernisierung. Die SBB gestaltet die Mobilität der Zukunft und investiert in den nächsten Jahren jährlich rund eine Milliarde Franken in neue und modernisierte Züge.
Sie sind die Basis für eine zeitgemäße Bahn. 2019 hat die SBB begonnen, die IC2000 rundum zu erneuern, damit sind sie fit für die nächsten zwanzig Jahre im Schweizer Fernverkehr. Mit 62 Zügen bilden die FV-Dostos die größte Zugflotte des SBB Fernverkehrs – sie haben unterschiedliche Altfahrzeuge ersetzt. Der FV-Dosto gehört zu den zuverlässigsten Zügen der SBB und bildet das Rückgrat des Fernverkehrs.
Die SBB will den Fahrkomfort des FV-Dosto für ihre Kunden weiter verbessern und erstellt deshalb aktuell gemeinsam mit Alstom einen ersten Prototypen für ein optimiertes Drehgestell. Ob alle Fahrzeuge umgebaut werden, entscheidet die SBB nach der Testphase. Hierbei weist man Medienberichte über Kostensteigerungen auf eine Viertelmilliarde Franken zurück. Ohne konkrete Zahlen zu nennen war von einem deutlich geringeren Wert die Rede.
Foto: Schweizerische Bundesbahnen AG