Rheinlandtarif wird vorbereitet
08.10.24 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld
Im Rheinland steht eine umfassende Tarifreform an. Die Vorbereitungen für einen gemeinschaftlichen Tarif in den Verbundgebieten von Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und Aachener Verkehrsverbund (AVV) laufen seit Monaten. Anlässlich der Mobilitätsakademie letzte Woche haben die Hausspitzen der beiden Verbünde die Details der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Rheinlandtarif soll zum 1. Januar 2026 starten. „Der Rheinlandtarif ist eine logische Konsequenz aus dem Deutschlandticket und aus dem Mobilitätsverhalten der Fahrgäste“, betont VRS-Geschäftsführer Michael Vogel.
„Die bislang bestehenden Verbundgrenzen spüren die Menschen, die mit dem Deutschlandticket unterwegs sind, seit dessen Einführung nicht mehr. Wer mit dem konventionellen Tarif reist, wird durch den Rheinlandtarif eine erhebliche Vereinfachung bei der Nutzung des ÖPNV erfahren“, so Michael Vogel.
Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des AVV, ergänzt: „Die Einführung des Rheinlandtarifs ist im Sinne der Fahrgäste ein großer Wurf und lässt VRS und AVV, die unter dem gemeinsamen Dach go.Rheinland immer enger zusammenarbeiten, auch im Kerngeschäft Tarif weiter zusammenwachsen. Wir wollen gemeinsam mehr bewegen – was auch das Motto der von VRS, AVV und go.Rheinland ausgerichteten Mobilitätsakademie ist. Hierfür verschlanken wir das bisherige Tarifangebot im Rheinland nicht nur, sondern reformieren es grundlegend.“
Der Rheinlandtarif soll die bisherigen VRS- und AVV-Tarife komplett ersetzen. Hierbei werden die Entwicklungen, die das Deutschlandticket aufgezeigt hat und die gemeinsame Tarifstrategie der beiden Verbünde berücksichtigt. Als die tragenden beiden Säulen des Tarifs sollen das Deutschlandticket für Viel- und der elektronische Tarif eezy.nrw für Gelegenheits-Nutzer*innen vorangetrieben werden. Das Ziel: ein möglichst einfacher Zugang zum ÖPNV im Sinne der Fahrgäste.
Um dies zu erreichen, sehen die Planungen für den Rheinlandtarif unter Berücksichtigung der Tariflogik in NRW und in ganz Deutschland vor: Die Reduktion des Ticketsortiments und dadurch die Vereinfachung des Tarifangebots. Eine deutliche Reduktion von Tarifzonen und Preisstufen sowie eine Konzentration auf das Deutschlandticket in seinen verschiedenen Ausführungen sowie die Stärkung des digitalen Internettarifes eezy.
Das zum 1. Mai letzten Jahres eingeführte Deutschlandticket erfreut sich auch rund um Köln, Bonn und Aachen großer Beliebtheit: Im VRS sind mehr als 700.000 Fahrgäste monatlich mit dem Deutschlandticket mobil, im AVV rund 150.000. Auf das „Restsortiment“ entfallen im Jahr 2024 voraussichtlich „nur noch“ Einnahmen in Höhe von etwa 150 Millionen im VRS und von ca. 30 Millionen Euro im AVV. Neben dem Deutschlandticket hat sich der elektronische Tarif eezy.nrw zu einer wichtigen Säule im Tarifangebot entwickelt: Seit seiner dauerhaften Markteinführung im Dezember 2021 wurden mit dem App-basierten Luftlinientarif mehr als fünf Millionen Fahrten absolviert.
Foto: Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus