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Mainz: Bikesharing wird nachgefragt

27.09.24 (Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit zwölf Jahren gibt es das Fahrradvermietsystem meinRad in Mainz. Offizieller Systemstart war im April 2012 mit 65 Stationen und rund 300 Rädern. 2024 gibt es in allen Mainzer Stadtteilen sowie Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim, Budenheim, Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg 180 Stationen mit über 1.000 Rädern. Dank des Bundesförderprogramms „Digitalisierung Kommunaler Verkehre“ DKV konnte die Mainzer Mobilität das System grundlegend modernisieren, nachdem mit der Einführung der E-Scooter und der Corona-Pandemie die Radmieten deutlich zurückgegangen waren.

2022 wurde ein neues Hintergrundsystem installiert und eine neue App eingeführt. Genutzt wird jetzt die Software und Schlosstechnik von Europas Bikesharing-Marktführer Nextbike. 2023 wurde die Stationstechnik vereinheitlicht. Das hieß, alle noch vorhandenen „blauen“ Stationen, mit einem festen Andockmechanismus zum Einstellen der Räder, wurden auf den neuen „grünen“ Stationstypen umgebaut. Seit der Umrüstung verfügen alle meinRad-Räder über 4G-fähige Radschlösser, welche eine verlässliche und schnelle Radmiete ermöglichen und die Zuordnung der Räder zu den Standorten erleichtern. Damit ist das System wieder so zuverlässig wie seit 2012 gewohnt.

„Mit den technischen Neuerungen haben wir wieder deutlich steigende Nutzerzahlen, seit Jahresanfang 2024 im Vergleich zu 2022 und 2023 ein Wachstum von über vierzig Prozent bei den Fahrten“, so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof. Die Anzahl der Fahrten im Juli 2024 lag bei 19.500, im Juli 2022 waren es 12.000, im Juli 2023 erst 12.500. Auch in allen anderen Monaten des Jahres 2024 lag die Zahl der Fahrten deutlich über der der Vorjahre. Als Teil des Förderprojektes wurden im Jahr 2023 auch Lastenräder in das System integriert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind jetzt 22 Räder im System.

„Die Lastenräder werden sehr gut, aber von Standort zu Standort unterschiedlich angenommen. Vorgesehen ist deshalb eine Optimierung der Standorte und eine weitere Vergrößerung der Flotte“, so meinRad-Geschäftsführerin Tina Smolders. Die größte Neuerung im System meinRad steht im September an. Mit Unterstützung durch die DKV-Förderung wird das System um 200 Pedelecs erweitert. „In einer Stadt wie Mainz kann man das Fahrrad sehr gut für alltägliche Fahrten nutzen und bleibt dadurch auch regelmäßig in Bewegung“, betont Janina Steinkrüger (Grüne), Aufsichtsratsvorsitzende der MVG und Dezernentin für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr.

Der Trend Richtung Fahrrad wird seit Jahren durch E-Bikes befeuert. „Wir wollen dem Umstand Rechnung tragen, dass sich das Nutzungsverhalten der Menschen in Bezug auf das Fahrrad geändert hat“, so Steinkrüger. Die Pedelecs stellen neue Anforderungen an das System und die Logistik. Insgesamt wird es achtzig Stationen geben. Die Pedelecs können aber an allen 180 meinRad-Stationen abgegeben und bei Verfügbarkeit auch gemietet werden.

Foto: Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH

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