Infrastrukturausbau in der Lausitz
30.09.24 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld
Das Bund-Länder-Koordinierungsgremium (BLKG) für den Strukturwandel in den Braunkohleregionen hat ein weiteres wichtiges Investitionspaket zum Ausbau von acht Schienen- und einem Straßenvorhaben auf den Weg gebracht. Mit dem jetzigen gemeinsamen Beschluss werden Investitionsmittel von über 750 Millionen Euro freigegeben.
In dem Gremium sind die Bundesregierung sowie die Regierungen der Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt vertreten. Das Investitionspaket sichert die Ausfinanzierung bereits beschlossener Projekte und ermöglicht die Aufnahme von vier neuen Maßnahmen, die durch das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) finanziert werden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Der nun gefasste Beschluss ist ein weiteres wichtiges und starkes Signal für den Strukturwandel in den Kohleregionen und damit auch im Lausitzer Revier des Landes Brandenburg. Die Verkehrsinfrastruktur auf Schiene und Straße trägt entscheidend zur Sicherung von Arbeitsplätzen und der Daseinsvorsorge der Kohleregionen bei und bringt Wachstum, weiteren Wohlstand und neue Möglichkeiten.“
Am Bahnhof Eisenhüttenstadt sollen die Abstellkapazitäten für den Schienenpersonennahverkehr auf dem Korridor Frankfurt (Oder) – Cottbus im Zusammenhang mit der Vergabe der VBB-Verkehrsnetze Netz Elbe-Spree und Lausitz (Angebotsausweitung) erhöht werden. Am Bahnhof Cottbus sollen im Bereich Cottbus Nord zusätzliche Gleise für den Güterverkehr errichtet werden. Am Bahnhof Bischdorf sollen 740 Meter lange Güterzüge auf der Relation Berlin – Senftenberg im Tageszeitraum ermöglicht werden.
Des Weiteren erfolgt die Anpassung der Schieneninfrastruktur an bestehende Kundenbedürfnisse. Auf der Strecke von Guben nach Grünberg werden die Voraussetzungen für elektrischen grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen geschaffen, sodass man auf das Umspannen verzichten kann. Die Strecke Lübbenau – Cottbus wird zweigleisig ausgebaut. Dies macht auch eine Anpassung der an der Strecke liegenden Haltepunkte an die neuen Anforderungen notwendig. Zudem soll die Geschwindigkeit im Ausfahrbereich des Bahnhofs Cottbus auf 80 km/h sowie die Blockabstände verdichtet werden um mehr Flexibilität im Fahrplan zu erhalten.
Am Knoten Ruhland sind u.a. die Elektrifizierung des Anschlussgleises vom Bahnhof Ruhland zum Bahnhof Lauchhammer Ost sowie der Neubau der elektrifizierten Verbindungskurve Bahnhof Lauchhammer Ost – Brieske/Senftenberg vorgesehen. Dies soll eine Reisezeitverkürzung sowie eine Anbindung an den Fernverkehr im Knoten Dresden Richtung Hof, München sowie Tschechien und die Schaffung von Kapazitäten für Mehrverkehre ermöglichen. Die Strecke Cottbus – Forst soll elektrifiziert und somit die Grundlage für die Durchbindung von elektrischen SPNV-Zügen geschaffen werden. Es soll außerdem eine Ertüchtigung geben, um Leistungsausweitungen umsetzen zu können.
Foto: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski