Zukunftsplan für die Mittelschwabenbahn
19.08.24 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Vertreter aus den Landkreisen Günzburg und Unterallgäu, sowie aus dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH und der DB InfraGO AG (vormals DB Netz) trafen sich Mitte Juli 2024 in Ichenhausen, um sich über die zukünftige Entwicklung der Mittelschwabenbahn auszutauschen. Für den Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller ist es ein wichtiges Anliegen, das Verkehrsangebot im SPNV im gesamten Kooperationsraum weiter zu entwickeln und auszubauen.
Die Mittelschwabenbahn von Günzburg über Krumbach nach Mindelheim gehört zum erweiterten Projektraum des Regio-S-Bahn Zusammenschlusses in der Region. Zum Auftakt betont der Günzburger Landrat Hans Reichhart (CSU), dass die Region auf die Mittelschwabenbahn als Bahnverbindung zur Erschließung des Landkreises weiterhin setzt. „Wir brauchen in der Region ein zuverlässiges und gut vertaktetes Angebot auf der Mittelschwabenbahn. Nur so werden die Bürger ein solches Angebot auch annehmen. Leider war und ist dies gerade auf der Mittelschwabenbahn nicht immer gewährleistet. Daher unterstützen wir als Landkreis die Initiative zur Erarbeitung eines Zukunftskonzepts für die Mittelschwabenbahn.“
Zu Beginn der Sitzung wurde von Seiten der DB aus gegebenem Anlass über die aktuelle Situation der immer noch nicht beseitigten Hochwasserschäden berichtet. Ziel der DB ist es den Betrieb nach den Sommerferien wieder auf der Gesamtstrecke von Günzburg bis Mindelheim aufzunehmen. Leider sind zwei Kammelbrücken so stark beschädigt, dass derzeit unklar ist, ob die notwendigen Instandsetzungen kurzfristig durchgeführt werden können oder nur ein Neubau in Frage kommt.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde von Vertretern des Freistaates zu den Möglichkeiten von Fahrplanverbesserungen und den finanziellen Rahmenbedingungen für derartige Angebotsverbesserungen berichtet. Der Freistaat bekennt sich dabei auch für die Mittelschwabenbahn zu dem politischen Ziel des Stundentakts auf allen SPNV-Strecken. Eine Umsetzung wird jedoch nicht kurzfristig zu realisieren sein. Sie ist daher erst mit einer Neuausschreibung der Verkehre Anfang der 2030er Jahre zu erwarten, sofern Regionalisierungsmittel des Bundes in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.
Auch Landrat Alex Eder (Freie Wähler) aus dem Landkreis Unterallgäu äußert sich positiv: „Aus Sicht des Landkreises Unterallgäu muss es Ziel sein, die Mittelschwabenbahn so weiter zu entwickeln, dass sie nicht nur dem Schülerverkehr dient, sondern auch als attraktives Angebot von allen Teilen der Bevölkerung wahrgenommen wird.“ Als Teil eines Zukunftskonzepts für die Mittelschwabenbahn soll nach Vorstellung der Vertreter des Freistaats in den 2030er Jahren die Antriebstechnik der Triebwagen von Diesel- auf einen emissionsfreien Akkuhybridantrieb umgestellt werden, verbunden mit weiteren Fahrplanverbesserungen und einer besseren Verknüpfung in den Knoten Günzburg und Mindelheim.
Foto: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe