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EVS-Netz vor der Elektrifizierung

29.08.24 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Infrastruktur der Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) im Großraum Aachen steht in den kommenden Jahren vor der Elektrifizierung. Insgesamt werden 43 Millionen Euro investiert, wobei neunzig Prozent aus Bundesgeldern und fünf Prozent aus Landesgeldern fließen. Letzte Woche wurde der Förderbescheid feierlich übergeben.

Oliver Krischer (Grüne), Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen: „Dass der klimafreundliche Nahverkehr auch mit umweltschonenden Antrieben unterwegs ist, liegt mir persönlich, aber auch uns als Landesregierung sehr am Herzen. Wir sind daher sehr froh, dass wir die Förderung des Bundes für das EVS-Netz ergänzen und dafür sorgen können, dass die Menschen in der Region Aachen zukünftig noch nachhaltiger mobil sein werden.

Die Planungen sehen vor, die Elektrifizierung des Grundnetzes (umfasst die Strecken Herzogenrath – Stolberg Hbf (Ringbahn), Stolberg Hbf – Langerwehe (Eschweiler Talbahn) und Stolberg Hbf – Stolberg Altstadt) schnellstmöglich umzusetzen. Voraussetzung ist die Verfügbarkeit von und Auftragsvergabe an entsprechend qualifizierte Fachfirmen. Im Anschluss an die Elektrifizierung des Grundnetzes soll auch das Erweiterungsnetz folgen. Also die Streckenabschnitte, die sich derzeit in der Reaktivierung befinden: der Abschnitt Stolberg Altstadt nach Breinig und die Strecke bis Aldenhoven-Siersdorf.

Susanne Henckel (parteilos), zuständige Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium: „Der Bund stellt jährlich eine und ab kommendem Jahr jährlich zwei Milliarden Euro zur Verfügung, um Länder und Kommunen bei Investitionen in den schienengebundenen ÖPNV zu unterstützen. Zum Beispiel für den Bau neuer Stadt-, Straßen- oder U-Bahnen, die Reaktivierung von Schienenstrecken oder auch, wie in diesem Fall, für die Elektrifizierung einer Bahnstrecke. Für die Reisenden ist das ein echtes Plus. Denn elektrische Züge sind umweltfreundlicher, leiser und verlässlicher.“

Für die Elektrifizierung des Erweiterungsnetzes sollen die Grundlagenermittlung sowie die Standardisierte Bewertung zeitnah abgeschlossen werden. Betrieblich soll auch in Zukunft am bewährten Flügelkonzept der RB 20 festgehalten werden. Mit der Umstellung auf einen elektrischen Betrieb wird die RB 20 zu einer S-Bahn für die Städteregion Aachen. Dank der Elektrifizierung wird es dann auch möglich sein, zusätzliche Haltepunkte wie Aachen-Richterich und Eschweiler-Aue in den Linienweg der RB 20 zu integrieren.

Das Netz der EVS, auf dem die euregiobahn (RB 20) verkehrt, umfasst aktuell eine Gesamtlänge von etwa 47 Kilometern und 19 Haltepunkte. Es schließt an das überregionale DB-Netz an. Mit der geplanten Errichtung einer Oberleitung an den drei Strecken des Grundnetzes und dem Einbau der notwendigen technischen Ausstattung können perspektivisch auf dem EVS-Netz Elektrotriebzüge verkehren – lokal emissionsfrei und aufgrund ihrer Sprintstärke sind sie in der Lage, die Betriebsstabilität im Netz deutlich zu verbessern.

Foto: go.Rheinland GmbH / Smilla Dankert

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