Digitalisierung Richtung Tschechien
28.08.24 (Bayern, Tschechien) Autor:Stefan Hennigfeld
Von Marktredwitz bis zur tschechischen Grenze modernisiert die Deutsche Bahn die bestehende Leit- und Sicherungstechnik. In Schirnding wird das bestehende Relaisstellwerk durch ein modernes Elektronisches Stellwerk (ESTW) ersetzt. Zusätzlich wird anschließend der Streckenabschnitt von Arzberg bis zur tschechischen Grenze auf rund acht Kilometer mit dem europaweit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) ausgerüstet.
„Mit der Digitalisierung der Bahnstrecke erhöhen wir die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit unserer Züge. Zudem wird der Instandhaltungsaufwand reduziert. Davon profitieren die Fahrgäste und der Güterverkehr in der Region. Ganz im Sinne unserer Konzernstrategie der Starken Schiene machen wir den grenzüberschreitenden Bahnverkehr in Europa schneller und besser“, erklärt der DB-Projektleiter Alexander Serdyuk.
Nach umfangreichen Planungen beginnen im August hierzu die ersten vorbereitenden Maßnahmen in Schirnding. Im nächsten Schritt ist die Aufstellung des Modulgebäudes für das ESTW geplant. Bis zur Inbetriebnahme des ESTW im Sommer 2025 verlegt die Deutsche Bahn unter anderem 87 km Kabel, ersetzt 47 Signale und 18 Weichenantriebe. Zusätzlich werden drei Bahnübergänge erneuert. Zur Ausrüstung der Strecke mit ETCS werden rund 250 Balisen zur Übertragung von Daten an den Zug verlegt.
Die Gesamtinbetriebnahme ist für Ende 2025 geplant. Von dieser Entwicklung profitieren zukünftig weitere Projekte zwischen beiden Ländern. Ein grenzübergreifender, moderner Schienenverkehr trägt dabei wesentlich zum Zusammenhalt Europas bei. Er gibt wichtige Impulse für Wachstum, Investitionen, Beschäftigung und kulturellen Austausch auf unserem Kontinent. Deshalb forcieren wir zusammen mit den anderen europäischen Bahnen, dass Europa auf der Schiene noch enger zusammenwächst.
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben