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Bodycams in der Schweiz

21.08.24 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Transportpolizei steht mit über 200 Polizistinnen und Polizisten schweizweit auf Arealen des öffentlichen Verkehrs und in Zügen im Einsatz. Darüber hinaus sorgt sie jährlich bei über 500 Großveranstaltungen und Sportanlässen (Stand 2023) für Sicherheit und Ordnung im Bahnumfeld. Die Sicherheit der Reisenden und Mitarbeitenden hat dabei oberste Priorität. Regelmäßige Kundenzufriedenheitsumfragen zeigen, dass das Sicherheitsempfinden im Bahnumfeld höher ist als im übrigen öffentlichen Raum.

Die generelle Sicherheitslage in den Zügen und Bahnhöfen ist gesamtschweizerisch stabil. Gesellschaftliche Entwicklungen machen jedoch nicht Halt vor den Bahnhöfen und Zügen. Um die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern weiter zu erhöhen, führt die Transportpolizei ab September 2024 Bodycams für Polizisten ein. Jede Patrouille wird mit mindestens einer Bodycam ausgestattet. Insgesamt werden hundert Bodycams beschafft. Der Einsatz dieser Technologie ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Ausrüstung derPolizisten im täglichen Präsenz- und Interventionsdienst.

Bodycams dienen der Abschreckung von potenziellen Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung. Die Bodycam zeichnet nicht durchgehend auf, sondern wird einsatzbezogen durch die Polizisten der Transportpolizei ausgelöst, was für das Gegenüber deutlich erkennbar ist. Die Polizistinnen und Polizisten kündigen die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt.

Bei Aktivierung blinken die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Auch die zu kontrollierende Person kann die Aktivierung der Bodycam verlangen. Die aufgezeichneten Videodaten werden auf Servern der SBB in der Schweiz gesichert. Zugriff auf diese Aufnahmen haben ausschließlich spezialisierte Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken. Eine manuelle Bearbeitung oder Löschung der Aufnahmen ist zu keiner Zeit möglich.

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