Pro Bahn gegen Smartphonezwang
27.03.24 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Bundesverbandstag des Fahrgastverbands Pro Bahn stellt sich deutlich gegen die Versuche, insbesondere der Deutschen Bahn, zunehmend einen Smartphonezwang im öffentlichen Verkehr einzuführen. Stattdessen sind digitale Lösungen bereitzustellen, die unabhängig von der Verfügbarkeit eines geladenen und eingeschalteten Endgeräts. Da aus der Branche keine Lösung zu erwarten ist, ist ein Eingreifen der Bundesregierung im Rahmen der Daseinsvorsorge zwingend notwendig.
Die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter, insbesondere sehbehinderter Menschen sind hierbei besonders zu berücksichtigen. Der Zwang zum Besitz eines funktionierenden und geladenen Smartphones schließt zahlreiche Menschen von der Nutzung von Mobilitätsangeboten aus. Entgegen der beliebten Darstellung trifft dies nicht nur ausschließlich ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen, sondern auch andere Reisende wollen eine sichere Lösung, die ohne Smartphone funktioniert.
Mit dem Zwang übernehmen die Fahrgäste das Risiko für schlechten Empfang, defekte Steckdosen und schlecht programmierte Apps. Ein Zwang dazu ist nicht zu akzeptieren. Vom Marktführer DB Vertrieb ist hier keine Besserung, sondern eher noch eine Verschärfung gegenüber dem Status quo zu erwarten. Bisherige Branchenselbstverpflichtungen wie Mobility Inside sind bisher alle gescheitert. Daher ist ein verbindlicher Eingriff auf politischer Ebene notwendig.