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Infrastrukturinvestitionen in Wien

20.03.24 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Um zukunftsfähig zu werden, investieren die Wiener Linien verstärkt in ihre Infrastruktur und stellen damit die Weichen für ein verlässliches Öffi-Netz der Zukunft. Die großangelegte Modernisierungsoffensive „Netz erst recht“ umfasst Arbeiten an Gleisen, Tunneln, Brücken, Stationen und Stellwerken. 672 Kilometer Gesamtgleislänge, das entspricht etwa der Luftliniendistanz von Wien bis Florenz. 1.900 Weichen. 3.900 Haltestellen. Ein derart großes Angebot bedeutet auch einen entsprechenden Wartungs- und Sanierungsaufwand.

„Das Wiener Öffi-Netz gehört zu den besten der Welt. Damit das so bleibt, muss das Netz nicht nur ausgebaut, sondern auch konsequent gepflegt werden. Dafür genügt allerdings kein Streicheln. Nur durch kontinuierliche Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen können wir die gewohnte Qualität auch in Zukunft beibehalten“, erklärt Alexandra Reinagl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Wiener Linien.

2024 investieren die Wiener Linien insgesamt 223 Millionen Euro in die Erneuerung der Infrastruktur. Im Rahmen des Modernisierungspakets greifen die Wiener Linien an rund 100 Stellen zu Hammer, Flex und Baggerschaufel. Von einem Großteil dieser Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten bemerken die Fahrgäste meist wenig bis nichts. Dort, wo es möglich ist, finden Arbeiten in der betriebslosen Zeit statt oder sind so geplant, dass sie den laufenden Betrieb nicht beeinträchtigen.

Dass es aber nicht ganz ohne kurz- oder längerfristige Einschränkungen geht, sieht die Öffi-Chefin realistisch: „Funktionierende Öffis sind maßgeblich für die Lebensqualität der Stadt. Natürlich bringen Baustellen kurzfristig Unannehmlichkeiten. Aber wenn ich gefragt werde ‚Muss das sein?’, dann ist meine klare Antwort ‚Netz erst recht!’ Modernisierungen sind alternativlos. So sichern wir nachhaltige Mobilität auf einer verlässlichen Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte und damit die Lebensqualität unserer Stadt.“

Insgesamt investieren die Wiener Linien heuer 864 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung der Infrastruktur, Anschaffung neuer Fahrzeuge und die Umsetzung von Mobilitätsprojekten. Wien hat das sechstgrößte Straßenbahn-Netz der Welt und an diesem wird in den kommenden Jahren intensiv gearbeitet. „2023 haben unsere Fahrzeuge rund 38 Millionen Schienenkilometer zurückgelegt, das entspricht 950 Erdumrundungen. Das geht an unseren Gleisen nicht spurlos vorbei.

Allein in die Erneuerung der Straßenbahngleise investieren wir deshalb in den kommenden beiden Jahren 76 Millionen Euro“, berichtet Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien. Durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel der Stadt Wien und durch Kosteneinsparungen, die sich durch Synergien mit anderen Dienststellen der Stadt ergeben, können die Wiener Linien deshalb ihre Sanierungsleistungen in Zukunft steigern. In den kommenden beiden Jahren modernisieren die Wiener Linien im vorhandenen Straßenbahnnetz knapp zwanzig Kilometer Gleis und hundert Weichen.

Foto: Wiener Linien AG

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