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Zürich stellt Zukunftsplanungen vor

31.01.24 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Zürcher Tram- und Busnetz hat an verschiedenen Knotenpunkten seine Leistungsfähigkeit erreicht. Die prognostizierte Verdichtung der Stadt, die von einem Bevölkerungswachstum von 100.000 Einwohnern und 40.000 neuen Arbeitsplätzen bis im Jahr 2040 ausgeht, verstärkt den Handlungsbedarf. Hinzu kommt das städtische Netto-Null-Ziel bis 2040.

Um dieses zu erreichen, ist eine verstärkte Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf einen leistungsfähigen und elektrifizierten öffentlichen Verkehr notwendig. Die Netzentwicklungsstrategie 2040 (NES 2040) definiert das ÖV-Angebot und den Infrastrukturbedarf, die für die Bewältigung dieser Herausforderungen notwendig sind.

In einem breit angelegten Prozess haben sich Fachleute der VBZ, des Tiefbauamts, des Amts für Städtebau und des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) intensiv mit Verkehrs- und Entwicklungsprognosen beschäftigt, Mobilitätsbedürfnisse identifiziert und sich an städtischen sowie kantonalen Planungen orientiert. Die Arbeiten nehmen die Erkenntnisse des 2021 vorgestellten Zukunftsbildes ÖV 2050 auf. Wichtiger Input kam damals von der Bevölkerung, die im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens ihre Wünsche und Anliegen einbringen konnte.

Stadtrat Michael Baumer (FDP), Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, und VBZ-Direktor Marco Lüthi stellen die Kernelemente dieses Generationenprojekts vor. Michael Baumer unterstreicht die tragende Rolle der VBZ für die städtischen Nachhaltigkeitsziele. „Wir müssen heute in die Mobilität von morgen investieren. Das modulare ÖV-Ringsystem schafft die Voraussetzungen, damit wir auch für künftige Generationen eine umweltverträgliche und effiziente Mobilität gewährleisten können.“

Die Realisierung der Netzausbauten erfolgt in Etappen. Bei der ersten Etappe liegt der Fokus auf dem Tram Affoltern, das bereits Bestandteil der Netzentwicklungsstrategie 2030 war. Ab 2040 liegt der Fokus auf dem inneren Ring. Um die Innenstadt zu entlasten und hohe Flexibilität für die zukünftige Liniennetzgestaltung zu erlangen, sind zwischen Albisriederplatz und Milchbuck/Irchel zusätzliche Kapazitäten und direkte Verbindungen aus dem Entwicklungsschwerpunkt Zürich West in die nördlichen Stadtquartiere geplant.

In den 2050er-Jahren will man mit dem Hönggerbergtunnel und einer Weiterführung Richtung Oerlikon den äußeren Ring schließen. Auch für diesen Tunnel gibt es zwei Varianten. In Zürich-Nord ist darüber hinaus eine Tramverlängerung von Seebach nach Kloten vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunkt dieser dritten Etappe liegt auf dem Raum HB/Central.

Dessen Weiterentwicklung wird auf dem gleichnamigen Masterplan basieren, der ab 2025 vorliegen soll. Die Kosten werden auf 1,9 bis 2,5 Milliarden Franken geschätzt. Grundlage für diese Schätzung sind Erfahrungswerte aus realisierten und laufenden Projekten. Nicht enthalten sind die Maßnahmen aus der letzten Netzentwicklungsstrategie, die 2013 erarbeitet wurde.

Foto: VBZ

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