VVW startet Bürgerbefragung
10.10.23 (Mecklenburg-Vorpommern) Autor:Stefan Hennigfeld
Ob der Verkehrsverbund Warnow (VVW) und seine Partner im ÖPNV-Modellprojekt MIRROR auf dem richtigen Weg sind ihre Ziele zu erreichen wird regelmäßig durch das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (FIAO) überprüft. Dazu wertet das Team „Mobility Ecosystems“ am FIAO regelmäßig Verkehrsdaten, Fahrgastzahlen und Luftmessungen in der Modellregion in und um Rostock aus.
Um zu erfahren ob die Bürger der Region zufrieden mit den Neuerungen durch das Projekt sind, nutzen die Forscher außerdem die vorhandenen Befragungsdaten. Bereits nach kurzer Anlaufzeit des MIRROR-Projektes wurden daher im Oktober vergangenen Jahres insgesamt 1.430 Bürger nach ihrem Verkehrsverhalten und der Bekanntheit der MIRROR-Maßnahmen befragt.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 14 größere und kleinere Maßnahmen aktiv, darunter die MIRROR-Tickets, Taktverdichtungen der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), der Stadtverkehr in Bad Doberan und Taktverdichtungen der rebus Regionalbus Rostock GmbH im Landkreis. Die Ergebnisse sprechen für das ambitionierte Projekt. Demnach kannten zum damaligen Zeitpunkt bereits viele der Befragten die verschiedenen Angebote aus dem MIRROR-Projekt.
Allen voran kannten 55 Prozent der Probanden bereits das erweiterte MIRROR-Semesterticket. Laut Forschungsteam des FIAO zeigt sich die deutliche Tendenz, dass die Maßnahmen ausschlaggebend für eine Mehrnutzung (473 Teilnehmer nutzen den ÖPNV dank MIRROR häufiger) waren, so wird der Einfluss von Seiten der Befragten als (sehr) hoch eingeschätzt. Auch eine subjektive Attraktivitätssteigerung durch die umgesetzten Maßnahmen wird von den Teilnehmenden überwiegend bestätigt.
Ausschlaggebend dafür sind laut den Ergebnissen der Befragung allen voran die attraktiven Tarifprodukte im Projekt. Mehr als siebzig Prozent der Befragten gaben an, dass diese Tickets besonders einflussreich auf ihre ÖPNV-Nutzung wirkten – ein Effekt der dank des Deutschland-Tickets sicher noch maßgeblicher wird. Aber nicht nur das Tarifangebot, auch die Taktverdichtungen der RSAG und der rebus waren für bis zu 54 Prozent der Studienteilnehmenden ein Grund für die Mehrnutzung des regionalen ÖPNV.
Neben dem ÖPNV (69 Prozent) spielt für viele das Fahrrad (43 Prozent) eine große Rolle – kein Wunder also, dass viele Befragte sich für den ÖPNV der Region eine kostenfreie Fahrradmitnahme (69 Prozent) und kostenlose, sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder an Haltestellen (66 Prozent) wünschen. 74 Prozent der Mehrnutzer gaben an, für die zusätzlichen Wege vor Maßnahmenumsetzung den privaten PKW genutzt zu haben.
Auch in diesem Jahr sind die Bürger der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie des Landkreis Rostock wieder dazu aufgerufen, das FIAO bei der Evaluation des Projektes zu unterstützen. Die Ergebnisse dienen unter darum dazu, jene Maßnahmen zu identifizieren, die auch über die Projektlaufzeit hinaus langfristig fortgeführt werden sollen.