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Hesselbergbahn: Reaktivierung geht voran

05.10.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die geplante Reaktivierung der Strecke Gunzenhausen – Wassertrüdingen ab Ende 2024 hat eine weitere wichtige Hürde genommen: Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat dem für das Fahrplanjahr 2025 erarbeiteten Fahrplankonzept zugestimmt. Der auch als nördliche Hesselbergbahn bezeichnete Abschnitt wird vom Freistaat ins Netz der Mittelfrankenbahn integriert. Die heute zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen verkehrende Regionalbahn RB 62 wird hierzu künftig bis Wassertrüdingen verlängert.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der zugleich auch BEG-Aufsichtsratsvorsitzender ist, freut sich, dass das Reaktivierungsprojekt zügig vorankommt: „Wir haben mit dem Beschluss jetzt ein weiteres wichtiges Signal auf grün gesetzt. Viele Bürgerinnen und Bürger in der Region werden in etwas mehr als einem Jahr von einem bestmöglich vernetzten Mobilitätsangebot profitieren. Der künftige Fahrplan bringt zahlreiche Angebotsverbesserungen für die Region mit sich, unter anderem einen täglichen Stundentakt auf der gesamten Strecke. Ein abgestimmtes Bahn-Bus-Konzept ergänzt das Gesamtkonzept. Ganz entscheidend für den Erfolg des Projekts ist in meinen Augen die enge und gute Zusammenarbeit aller Akteure.“

Gefahren wird das stündliche Angebot je Richtung von der DB Regio, die auch schon heute die Mittelfrankenbahn betreibt. Damit erweitert der Freistaat auch auf der bisherigen Strecke Pleinfeld – Gunzenhausen sein Angebot mit einem Stundentakt auch an den Wochenenden und Feiertagen. Insgesamt erhöhen sich die Leistungen im Netz der Mittelfrankenbahn von derzeit 3,37 Millionen auf dann 3,62 Millionen Zugkilometer jährlich. Der Verkehrsvertrag gilt bis Mitte 2031.

Das Fahrplankonzept für die Nördliche Hesselbergbahn ist von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) gemeinsam mit den betroffenen Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach sowie dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) konzipiert worden. Es ist auch Grundlage für das daran anschließende Buskonzept in den beiden Landkreisen, die als ÖPNV-Aufgabenträger hierfür verantwortlich sind.

„Das Bahn-Bus-Konzept ist mit dem VGN sowie den beiden betroffenen Landkreisen abgestimmt. Damit ist sichergestellt, dass viele weitere Gemeinden im Umfeld der Nördlichen Hesselbergbahn von der Reaktivierung profitieren“, betont BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs. „Das bedeutet gut vernetzte regionale Mobilität, die das Fahren mit Bahn und Bus so reibungslos wie möglich macht. Nur so wird moderne Mobilität für die Menschen in der Region möglich.“

Wenn nach fast vierzig Jahren der SPNV wieder auf der nördlichen Hesselbergbahn fährt, wird dies die fünfte Reaktivierung in Bayern sein, seit die SPNV-Zuständigkeit auf die Länder übergegangen ist. Die letzten fanden vor acht Jahren zwischen dem oberfränkischen Selb und dem tschechischen Aš sowie vor zehn Jahren zwischen Senden und Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm statt.

Foto: Bahnthaler
Lizenz: CC-by-SA 3.0

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