GDL: Verhandlungsabbruch bei Transdev
25.10.23 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist mit dem Verkehrskonzern Transdev zu keiner Einigung gekommen. Am letzten Samstag gab es einen ersten Warnstreik. Beim Auftakt im September haben die Transdev-Unternehmen mit ihrem ersten Angebot eine, so die GDL, „schwache Vorlage“ gemacht. Die GDL hatte der Arbeitgeberseite daraufhin einen Monat Bedenkzeit eingeräumt und ist mit dementsprechend hohen Erwartungen in die zweite Verhandlungsrunde im Oktober 2023 in Berlin gestartet.
Das alte Angebot bliebe bestehen und es werde kein besseres Angebot geben, hieß es. Man sei lediglich dazu bereit, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.100 Euro zu zahlen, die auf den Gesamtabschluss angerechnet werden soll. Nach nicht einmal zwanzig Minuten, in denen sich beide Seiten gegenübergesessen haben, hat die GDL dem Transdev-Konzern den Abbruch der Verhandlungen erklärt und klargestellt, dass nun Arbeitskampfmaßnahmen folgen werden. Dabei sei völlig dahingestellt, ob der Arbeitgeber nun eine Inflationsausgleichsprämie als „Abschlag“ zahlen möchte oder nicht.
Abzuwarten bleibt, inwieweit das Vorgehen bei Transdev auch Auswirkungen auf die anstehende Verhandlungsrunde im DB-Konzern haben wird. Bekannt ist bereits, dass die GDL die Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden fordern und das vor dem Hintergrund des eklatanten Personalmangels.
Allerdings hat die GDL bereits in der Vergangenheit erfolgreich Forderungen nach dem optionalen 42-Urlaubstagemodell durchgesetzt. Hier jedoch finanzieren die Arbeitnehmer ihre Zusatzfreizeit selbst. Die Zeiten, in denen der Personalmangel mit massiven Überstunden kompensiert worden ist, sind dauerhaft vorbei.
Foto: Sven Steinke