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Breisgau-S-Bahn soll pünktlicher werden

13.10.23 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Zugverkehr auf der Breisgau-S-Bahn soll stabiler und pünktlicher werden. In der nächsten Ausbaustufe der Breisgau-S-Bahn soll im Ballungsraum Freiburg ein Viertelstundentakt geplant werden. In der ersten Ausbaustufe der Breisgau-S-Bahn 2020 konnten aufgrund eines begrenzten Infrastrukturausbaus nicht alle Wünsche vollständig erfüllt werden. Die damals unklaren Finanzierungsmöglichkeiten und der hohe Zeitdruck erforderten eine Fokussierung des Ausbaus auf die Elektrifizierungen.

Die Erwartungen waren trotzdem immens und konnten bisher nicht voll erfüllt werden. Immer wieder gab es Klagen über Zugausfälle und Verspätungen. Derzeit fahren viele Züge im Netz 9a (Breisgau Ost-West) nicht mit der vorhergesehenen Kapazität. Aufgrund fehlender Fahrzeugen hat DB Regio ein Ersatzprogramm entwickelt, um den Fahrgästen dennoch einen möglichst planbaren und zuverlässigen Verkehr anzubieten. Die Fahrzeuge sind vor allem deshalb nur eingeschränkt verfügbar, weil für einige Fahrzeuge Ersatzteile fehlen, die nur schwer zu beschaffen sind.

Gleichzeitig müssen die Radsätze der S-Bahn-Fahrzeuge früher getauscht werden als ursprünglich von der Industrie zugesagt. In der Werkstatt in Freiburg wird intensiv daran gearbeitet, die Fahrzeugverfügbarkeit zu verbessern und langfristig mehr Stabilität zu bieten. Allerdings kämpfen derzeit viele Instandhaltungswerke deutschlandweit mit ähnlichen Problemen: mangelnde Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Personalmangel bei gleichzeitig hoher Nachfrage.

Auf betrieblicher Seite federt DB Regio die verringerte Kapazität des Ersatzprogramms durch Zusatzbusse ab Himmelreich (07.13 Uhr) und Ihringen (07.25 Uhr) in der morgendlichen Hauptverkehrszeit seit Schuljahresanfang ab. Das Verkehrsministerium, die betroffenen Landkreise und Kommunen sowie die DB Regio haben sich in einer Zukunftskommission mit zahlreichen kurzfristigen Verbesserungen und einem mittelfristigen Infrastrukturausbau befasst.

Die Zukunftskommission legt ihr Augenmerk vor allem auf die transparente und aktuelle Information der Fahrgäste bezüglich Zugausfällen und -verspätungen. Dies wird unterstützt durch eine Funktion der vom Land Baden-Württemberg betriebenen elektronischen Fahrplanauskunft, die die aktuellen Zugpositionen mit Verspätungsinformationen auf einer interaktiven Karte grafisch darstellt. Die Fahrgäste erreichen diese Funktion auf der bwegt-Webseite durch Aktivieren der Auswahlfunktion „Fahrzeugpositionen“ im Menü „Auf der Karte anzeigen“.

Diese Informationen sollen künftig erweitert werden. Aktuell laufen Abstimmungen zwischen dem Verkehrsministerium, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und den beteiligten Verkehrsunternehmen DB Regio und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG), um auch Auslastungsinformationen zu den Zugfahrten anzeigen zu können. Um die Betriebsqualität am Kaiserstuhl sukzessive zu verbessern, werden rund zehn Millionen Euro investiert.

Foto: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner

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