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Autonomes Ridepooling in Hamburg

31.10.23 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Bis zu 10.000 autonome Shuttles könnten 2030 auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Das sieht eine Vereinbarung des Bundesverkehrsministeriums mit der Freien und Hansestadt Hamburg vor, die nun weiter mit Leben gefüllt wird. Mit einem modernen On-Demand-Verkehrsangebot soll in der Hansestadt eine Mobilitätslösung geschaffen werden, die den klassischen ÖPNV aus Bus und Bahn um ein neues Produkt ergänzt und eine attraktive Alternative zum Pkw darstellt.

Im Projekt ALIKE soll ein System mit autonomen Shuttles erprobt werden, die einfach per App gebucht werden können und den Fahrgast direkt abholen und ans Ziel bringen. Das System erfüllt strenge Sicher-heitsanforderungen und soll auch überregional skalierbar und damit auch für ländliche Gebiete nutzbar sein. Ziel des Modellprojekts ist auch, die Akzeptanz von autonomen Fahrangeboten in der Praxis zu erforschen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit 26 Millionen Euro.

Den Förderbescheid übergab letzte Woche Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Beisein von Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Anjes Tjarks (Grüne) an das Projektkonsortium. Sechs Projektpartner haben sich in diesem Konsortium zusammengefunden: die Hochbahn als Konsortialführer, der On-Demand-Dienst MOIA, die Fahrzeughersteller HOLON und Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Forschungspartner und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM).

Volker Wissing: „Ich möchte, dass die Menschen auch in Zukunft selbstbestimmt mobil sein können. Der Verkehr in Deutschland wird zunehmen, umso mehr brauchen wir neue, kluge Mobilitätsformen, die helfen unsere Infrastruktur effizient zu nutzen. Autonomes Fahren kann ein Schlüssel sein, die Straßen in Großstädten zu entlasten und gleichzeitig Mobilität bis vor die Haustür zu sichern. Das autonome On-Demand-Shuttle kommt genau dann, wenn ich es brauche, und es bringt mich direkt an mein Ziel. Durch das voll digitale Buchungssystem ist es einfach zu bestellen, Fahrten lassen sich kombinieren und damit Wege und Kosten sparen. Ich freue mich, dass wir mit Hamburg einen mutigen und innovationsoffenen Partner gefunden haben, um das autonome Fahren in Deutschland zu etablieren. Ich bin sicher: diese gute Idee wird von den Hamburgern angenommen und viele Nachahmer finden.“

Die Konsortialpartner werden erstmals ein Gesamtsystem zur Buchung und Nutzung von bis zu 20 autonom fahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in Hamburg aufbauen. Die Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller werden in einen On-Demand-Dienst integriert, um sie im Realbetrieb zu erproben und über Apps für Nutzerinnen und Nutzer digital buchbar zu machen.

Anjes Tjarks: „Mit dieser breiten Allianz für das autonome Fahren setzen wir einen weiteren Punkt der gemeinsamen Verabredung mit dem Bund um, mit dem wir Hamburg zur Modellregion Mobilität weiterentwickeln wollen.“

Foto: Hamburger Hochbahn AG / Marc-Oliver Schulz

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