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Zweite Bahnknotenkonferenz in Aachen

17.08.23 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen der zweiten Knoten-Aachen-Konferenz letzte Woche haben der nordrhein-westfälische Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) und go.Rheinland-Geschäftsführer Norbert Reinkober üppig bestückte Förderbescheide überreicht. An der Fachveranstaltung zur Zukunft der Mobilität im Raum Aachen in der „Halle 60“ nahmen letzte Woche mehr als 200 Vertreter von Kommunalverwaltungen, aus der Mobilitätsbranche sowie der Politik teil.

Minister Oliver Krischer betonte in seiner einleitenden Keynote: „Der Modernisierung und dem Ausbau des Bahnknotens Aachen kommt eine überregionale und internationale Bedeutung im Schienenpersonen- und im -güterverkehr zu. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende muss das gesamte Angebot der öffentlichen Mobilität für die Menschen und Unternehmen der Region weiterentwickelt werden. Ich freue mich daher, dass die Landesregierung mit einer Vielzahl an Aktivitäten einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, diesem Ziel ein deutliches Stück näher zu kommen.“

Anschließend folgte eine Talkrunde mit Minister Krischer, Norbert Reinkober, Sibylle Keupen (parteilos), Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, Tim Grüttemeier (CDU), Städteregionsrat der Städteregion Aachen, und Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin des Zweckverbands Region Aachen, über die Zukunft der Mobilität im Raum Aachen. Bei der darauf folgenden Förderbescheidübergabe konnte sich die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) über die größte Zuwendungssumme freuen.

Vorstand Michael Carmincke nahm vier Förderbescheide mit Zuwendungen von insgesamt rund 32 Millionen Euro entgegen. Das Land Nordrhein-Westfalen und go.Rheinland fördern mit dieser Summe sechzig Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben (Mehrkosten für die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben gegenüber der Anschaffung konventionell betriebener Fahrzeuge): Bis Ende des Jahres 2026 will die ASEAG neben 25 Brennstoffzellenbussen (17 Gelenk- und acht Solobusse) 65 Elektrobusse (31 Gelenk- und 34 Solobusse) anschaffen.

Norbert Reinkober: „Dass die ASEAG gemeinsam mit Ihren Aufgabenträgern den immensen Restbetrag von mehr als vierzig Millionen Euro für die neuen Busse selbst aufbringt, verdient großen Respekt. Das ist ein echtes Pfund und eine beachtliche Investition in noch klimafreundlicheren Nahverkehr.“

Michael Carmincke betonte: „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung. Ohne die Fördermittel könnten wir die Elektro- und Brennstoffzellenbusse nicht kaufen. Die weitere Modernisierung unserer Busflotte bleibt trotzdem eine Mammutaufgabe, mit Blick auf die Finanzierung und mit Blick auf die Herausforderungen, die der Technologiewandel für Verkehrsunternehmen wie die ASEAG mit sich bringt.“

Mit einem Fördersatz von neunzig Prozent hat go.Rheinland der Rurtalbahn GmbH insgesamt 2.459.100 Euro aus Mitteln des Landes für Planungsleistungen bewilligt. Dies umfasst alle Planungsstufen bis zum Abschluss der Genehmigungsplanung sowohl für die Fahrzeitoptimierung durch Anpassung der Bahnübergangssicherung auf dem Südast der RB 21 als auch für die Verlängerung und Erhöhung der Bahnsteige entlang der RB 21. Die Planungen umfassen u. a. die Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik. Zudem sollen die Bahnsteige auf 76 Zentimeter erhöht und auf 105 Meter (Südast) bzw. 150 Meter (Nordast) verlängert werden.

„Dreißig Jahre nach Übernahme und der ersten Modernisierung können wir nun mit der konkreten Planung beginnen, das Streckennetz der Rurtalbahn an die neuen Anforderungen nachhaltiger Verkehrskonzepte der kommenden Jahrzehnte und an die notwendige Mobilitätswende anzupassen“, freute sich Rurtalbahn-Geschäftsführer Herbert Häner.

Die EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH erhielt einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 120.000 Euro aus Mitteln des Landes, um die Standardisierte Bewertung für die zweite Ausbaustufe der Elektrifizierung des EVS-Streckennetzes durchführen zu können. EVS-Geschäftsführer Christian Hartrampf: „Wir erwarten in Kürze den Zuwendungsbescheid zur Umsetzung der Elektrifizierung auf unseren bisherigen Trassen. Umso mehr freut es uns, dass wir nun bereits den Bescheid erhalten, die notwendige Standardisierte Bewertung für einen evtl. weiteren Ausbau der Elektrifizierung anzugehen.“

In Summe wurden in der letzten Woche Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 35 Millionen Euro übergeben; Geld, das die Kommunen erheblich entlastet.

Siehe auch: Investieren, aber auch realisieren

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