Siemens: Digitalisierung in Österreich
31.08.23 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Siemens Mobility und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) digitalisieren das österreichische Schienennetz, um die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter zu erhöhen. Auch in Österreich erlebt die Bahn gerade wie in ganz Europa eine Renaissance und hat einen Fahrgastboom zu stemmen. Ziel der ÖBB ist es dabei, die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems Bahn in Österreich bis 2040 zu verdoppeln.
Diesem Ziel ist man nun ein Stück nähergekommen: Auf der 57 Kilometer langen Strecke zwischen Linz und Vöcklabruck wurde jetzt mit dem digitalen Zugsicherungssystems ETCS (European Train Control System) die modernste Technologie für den Bahnbetrieb implementiert. Das System kontrolliert Abstände, die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit der Züge in Echtzeit.
So ist es möglich, auf dem Streckenabschnitt mehr Züge fahren zu lassen. Anlässlich einer Pressekonferenz in Linz haben Siemens Mobility und ÖBB-Infrastruktur AG letzte Woche eine Zusammenarbeit in Form eines Rahmenvertrags und in Form der erfolgreichen Inbetriebnahme eines ersten Streckenabschnitts präsentiert. Er regelt den Ausbau des hochrangigen Schienennetzes in Österreich mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2, die Einrichtung sogenannter ETCS-Streckenzentralen (Radio Block Centre, RBC), die künftig redundant ausgelegt werden sowie die Instandhaltung und Servicierung dieser Einrichtungen.
Im Zuge des weiteren Rollouts sind bis 2038 insgesamt 21 ETCS-Streckenzentralen geplant, mit denen das hochrangige Streckennetz Österreichs ausfallsicher abgedeckt wird. Bereits Anfang des Monats startete ETCS Level 2 auf den Streckenabschnitten Linz–Wels–Vöcklabruck bzw. Wels–Haiding als erste Inbetriebnahme auf Basis des neuen Rahmenvertrags. Die zugehörige ETCS-Streckenzentrale für diesen Abschnitt befindet sich in Wien. Züge auf diesem Abschnitt werden in Linz digital überwacht.
Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG: „Eine leistungsfähige Bahninfrastruktur ist maßgeblich für das Erreichen der Klimaziele in Österreich. Um die zu erwartenden Verkehrssteigerungen und die Verlagerung von der Straße zu bewältigen, setzen wir umfassend auf digitale Initiativen – ETCS Level 2 ist für die Bahn der Zukunft ein enorm wichtiger Baustein. Der Rahmenvertrag mit Siemens Mobility basiert auf einer europaweiten Ausschreibung und wir freuen uns jetzt darauf, mit dem Bestbieter weitere Strecken mit Level 2 auszustatten.“
Andre Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility: Wir sind stolz, gemeinsam mit der ÖBB das österreichische Schienennetz mit ETCS Level 2 auszustatten, wobei die Inbetriebnahme dieses Streckenabschnitts einen wichtigen Meilenstein im kontinuierlichen ETCS-Ausbau der ÖBB darstellt. Der Einsatz von ETCS-Streckenzentralen und unserer innovativen softwarebasierten Sicherheitsplattform DS3 ermöglicht eine erhebliche Erhöhung der Streckenkapazität, wodurch das österreichische Bahnsystem zu den modernsten der Welt gehören wird.“
Foto: Siemens Mobility GmbH