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BEG erstellt Prognose zur Fuchstalbahn

30.08.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Bayerns Verkehrsminister und BEG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Bernreiter (CSU) hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) damit beauftragt, das Fahrgastpotenzial auf der Fuchstalbahn zwischen Landsberg am Lech und Schongau zu untersuchen. Die beiden Strecken-Anrainerlandkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau hatten zuvor die erforderlichen Kreistagsbeschlüsse für eine Reaktivierung unter Anerkennung der Voraussetzungskriterien des Freistaats Bayern gefasst und dem bayerischen Verkehrsminister mitgeteilt.

Dies ist in bayerischen Reaktivierungsprozessen die zwingende Voraussetzung, bevor die BEG eine Potenzialprognose durchführt. „Ich freue mich, dass die beiden Landkreise jetzt den Weg für den Reaktivierungsprozess freigemacht haben. Es liegt auf der Hand, das Fahrgastpotenzial der Fuchstalbahn zu untersuchen. Zu einem starken Bahnland Bayern gehören auch Reaktivierungen, sofern sie sinnvoll sind“, sagt Minister Bernreiter.

„Wir werden jetzt mit Hilfe eines bayernweit einheitlichen Verfahrens feststellen, ob eine ausreichende Nachfrage vorhanden ist. Dabei werden wir die beiden Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau eng einbinden. Ich rechne damit, dass die Ergebnisse im Sommer 2024 vorliegen werden“, erklärt BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs.

„Ein wichtiger Schritt für unsere Region! Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung und die Unterstützung des Freistaats Bayern. Die Fuchstalbahn hat großes Potenzial, um die Mobilität in unserem Landkreis zu verbessern und unsere Gemeinden noch besser miteinander zu verbinden“, so der Landrat des Landkreises Landsberg am Lech, Thomas Eichinger (CSU).

„Eine Reaktivierung würde zur Verringerung von Treibhausgasemissionen und zum Klimaschutz beitragen. Zudem ist die Fuchstalbahn kein lokales Thema der Gemeinden entlang der Strecke, sondern wichtig für die Anbindung des Mittelzentrums Schongau/Peiting an den Fernverkehr. Die Fahrgäste erhalten dadurch einen deutlich verbesserten Anschluss an Kaufering oder Augsburg“, ergänzt Andrea Jochner-Weiß (CSU), Landrätin des Landkreises Weilheim-Schongau.

Die BEG untersucht nun, wie viele Fahrgäste auf der Fuchstalbahn bei einer SPNV-Reaktivierung mit einem stündlichen Angebot zu erwarten wären. Nur wenn die prognostizierte Nachfrage pro Werktag mindestens 1.000 Reisendenkilometer pro Kilometer Strecke beträgt, käme eine Wiederaufnahme des regulären Personenbetriebs gemäß der bayerischen Reaktivierungskriterien in Betracht.

Notwendig ist, dass die Prognose mindestens tausend Fahrgastfahrten am Tag vorhersagt. Die Infrastruktur muss ohne Landesgelder in einen Zustand versetzt werden, dass ein attraktiver SPNV mgölich ist. Die Landkreise müssen sich verpflichten, ihr Buskonzept so auszurichten, dass es vernünftige Anschlüsse zwischen der Schiene und dem kommunalen Busverkehr gibt. Die Fuchstalbahn ist seit 1984 ohne Personenverkehr.

Foto: Karl432
Lizenz: CC-by-SA 3.0

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