Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

  • Schlagwörter

Eifelstrecke größtenteils wieder befahrbar

17.05.23 (go.Rheinland, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn arbeitet weiter auf Hochtouren an der Eifelstrecke in Nordrhein-Westfalen. Der Großteil der Bahnlinie ist bereits so wieder hergestellt, dass die Bürger wie vor der Flut mit dem Zug fahren können. Seit August 2022 packt die DB das zehn Kilometer lange Teilstück zwischen Kall und Nettersheim an. Die Aufräum- und Rückbauarbeiten in diesem besonders von den Wassermassen betroffenen Abschnitt sind nahezu abgeschlossen.

Dabei fielen allein rund 30.000 Tonnen verschmutzten Schotters an, der für den erneuten Einsatz auf der Strecke „recycelt“ wird. Für den Wiederaufbau zwischen Kall und Nettersheim erneuern die Fachkräfte insgesamt neun Kilometer Gleise, zahlreiche Durchlässe und mehrere Brücken. Außerdem baut die DB an vielen Stellen weggespülte Bahndämme wieder auf und modernisiert die komplette Stellwerkstechnik. Parallel laufen die Planungen für die Elektrifizierung. Nach dem Rückbau von Schienen, Schwellen und Schotter im Abschnitt Kall – Nettersheim hat die DB den Baugrund tiefergehend untersuchen können.

Dabei stellten die Experten mehrere, zuvor nicht ersichtliche Schlammstellen fest. Auch bei der Prüfung der Bahndämme identifizierten sie punktuelle Schäden, die für eine stabile Lage der künftigen Gleise behoben werden müssen. Für die Tragfähigkeit des betroffenen Untergrundes wird daher nun der Erdboden in Tiefen von bis zu 1,50 Meter schichtenweise mit einem zementartigen Gemisch versetzt und so verfestigt.

Die durch Ausspülungen und Böschungsabbrüche besonders in Mitleidenschaft gezogenen Bahndämme entlang der Urft müssen ebenfalls saniert werden. Dabei bauen die Fachkräfte die Dämme in Kall-Sötenich, Kall-Urft und in Rosenthal unter anderem mit zusätzlichen Stützwänden hochwasserresilient wieder auf. Die DB setzt diese zwingend erforderlichen, zunächst nicht absehbaren Arbeiten schnellstmöglich um. Sie sollen im zweiten Quartal 2024 fertig sein. Anschließend können die Züge dann wieder auf der gesamten Eifelstrecke fahren.

Seit Ende März ist in Kall eine mobile Schotteraufbereitungsanlage im Einsatz. Insgesamt haben die Fachleute rund 30.000 Tonnen von der Flut verunreinigten Gleisschotter auf dem Abschnitt Kall – Nettersheim ausgebaut. Damit möglichst viel von diesem Schotter wiederverwendet werden kann, „recycelt“ die DB ihn mithilfe der Aufbereitungsanlage. Im Gegensatz zur Verwendung von neuem Gleisschotter ist diese Lösung nachhaltiger und spart Zeit. Auch werden die Straßen so von zusätzlichem Schwerlast-Verkehr entlastet.

Im Mai finden Arbeiten am Bahnhof Kall statt. Der Mittelbahnsteig zwischen Gleis 1 und Gleis 2 bekommt einen neuen Asphaltbelag. Dieser war durch die Flut uneben und rissig geworden. Durch die Arbeiten enden/beginnen die Züge aus/nach Köln an beiden Wochenenden in Mechernich. Zwischen Mechernich und Kall fahren als Ersatz Schnellbusse und Busse mit allen Halten. Auf dem Abschnitt Euskirchen – Kall plant die DB vom 2. Juni bis 31. Juli Instandhaltungsmaßnahmen.

Foto: Deutsche Bahn AG / Patrick Kuschfeld

Kommentare sind geschlossen.