NVV: Qualitätsoffensive für Busse
13.07.20 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld
Nach der Angebotsoffensive für den ländlichen Raum, die mit einem Stundentakt für ganz Nordhessen verbunden ist, startet der NVV mit neuen Busfahrzeugen eine umfangreiche Qualitätsoffensive. Dabei stehen Komfort und Gestaltung der Fahrzeuge im Fokus. Nach 25 Jahren erhalten die Busse im NVV eine neue Struktur im Innenraum, aber auch eine neu gestaltete Außenhaut.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 werden im ersten Schritt etwa sechzig dieser Fahrzeuge auf den NVV-Buslinien ab Kassel Richtung Naumburg, Schauenburg, Niestetal und Hann. Münden sowie rund um den Dreienbergund im Werratal des Landkreises Hersfeld-Rotenburg zu sehen sein. Der Prototyp ist bereits in Nordhessen und wird in den nächsten Wochen eingesetzt, um erste Erfahrungen mit Fahrgästen im Raum Kassel zu sammeln.
Hintergrund für die Entscheidung sind die regelmäßig startenden Ausschreibungen für Busverkehrsdienstleistungen, die alle acht bis zehn Jahre anstehen. Innerhalb der Ausschreibungen legt der NVV den Fahrplan, die Linienwege und die Qualität der Busse in Abstimmung mit den jeweiligen Partnern fest. Dafür hat der NVV gemeinsam mit den lokalen Nahverkehrsgesellschaften in der Region entschieden, künftig bei allen Fahrzeugen auf eine Optik zu setzen, die harmonisch zur nordhessischen Hügellandschaft passt.
In Kassel bleibt es beim traditionellen KVG-Blau für die städtischen Bussen und Trams. Neben der grün-weißen Farbgestaltung kommen dabei auch kleine Elemente wie illustrative Märchenfiguren zum Einsatz, die die Verbundenheit mit der Region unterstreichen und für eine gemeinsame Identität sorgen. Die Sitze, der Boden und der Himmel der Fahrzeuge sind farblich ruhig und elegant gehalten und lehnen sich wie auch die Außengestaltung an die NVV-Farbwelt an. Das Musterfahrzeug hat eine Länge von zwölf Metern und bieten 32 Sitz- und vierzig Stehplätze.
Dazu kommt viel Platz für Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühle oder Fahrräder. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören Klimaanlage, Barrierefreiheit, Abbiegeassistent,Kameraüberwachung, ABS-Systeme, Antischlupfregelung sowie zahlreiche weitergehende Sicherheitsmerkmale, Voraussetzung für WLAN-Verfügbarkeit und neueste Umweltstandards bei der Dieselantriebstechnik.
Zur besseren Information der Fahrgäste bietet ein Fahrgastinformationssystem durch Bildschirme in den Bussen die Details des Linienverlaufs sowie Anschlussinformation. Eine entsprechende Innenraumgestaltung ermöglicht sehbehinderten Fahrgästen durch die kontrastreiche Gestaltung eine bessere Orientierung.
Noch in Planung ist eine Infosäule mit integriertem Monitor, auf dem aktuelle Fahrgastinfos angeboten werden. Die Kosten für das Musterfahrzeug liegen bei ca. 250.000 Euro. Für NVV-Geschäftsführer Steffen Müller wird mit der Veränderung der Busse auch die strategische Entwicklung im NVV deutlich: „Der Ausbau von attraktiven Verbindungen mit Bus und Bahn in Nordhessen ist das zentrale Ziel des NVV.“