München: Feuer in InterCity-Lok
30.07.15 (München) Autor:Stefan Hennigfeld
Am vergangenen Montag kam es morgens zu einem Brand in der Lokomotive des InterCity 2300 von München nach Berlin im Münchener Hauptbahnhof. Ein Transformator hatte Feuer gefangen. Der Großeinsatz der Feuerwehr führte zur Sperrung sämtlicher Gleise in der Nähe der Donnersberger Brücke. Die Fahrgäste im InterCity kamen nicht zu Schaden. Weder S-Bahn- noch Regional- und Fernverkehrszüge konnten von und nach München Hauptbahnhof fahren, wodurch viele tausend Reisende von der Störung betroffen waren.
Erst im Laufe des späteren Vormittags konnte die DB die Gleise nach und nach wieder zur Verfügung stellen. Gegen 7.30 Uhr hatte der Lokführer eine Rauchentwicklung am Trafo der Lok gemeldet. Um die herbeigerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr zu schützen, sperrte die DB um 7.50 Uhr zwischen der Donnersberger und der Friedenheimer Brücke alle zehn Gleise. Zwischen München Hauptbahnhof und Pasing war kein Zugverkehr mehr möglich. S-Bahnen und Regionalzüge mussten vorzeitig wenden, unter anderem am Ostbahnhof und in Pasing oder weiter außerhalb im Münchner S-Bahn-Netz. Insbesondere der Bahnhof München-Pasing war schnell überlastet.
Nach dem Ende des Feuerwehreinsatzes konnte die DB kurz nach zehn Uhr den Zugverkehr wieder schrittweise aufnehmen. Als erstes fuhren die S-Bahnen und die Züge in Richtung Ingolstadt und Regensburg. Als letztes – nachdem die beschädigte Lok abgeschleppt war – konnten um 12.05 Uhr auch die Züge auf den Gleisen Richtung Augsburg und Lindau wieder fahren. „Wir bedauern, dass so viele Reisende große Verspätungen in Kauf nehmen mussten. Für den Zugverkehr rund um München war die Sperrung am denkbar schlechtesten Ort. Wir haben dort keine Art von Bypass – und auch die städtischen Verkehrsmittel und Straßen waren leider schnell überlastet“, so Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Bayern.
Mehr als 200 Züge konnten am Montag in dem gesperrten Abschnitt zwischen München Hauptbahnhof und Pasing nicht verkehren. Dies wirkte sich auf den gesamten Bahnverkehr in Südbayern aus. Reisende mussten noch bis weit in die Nachmittagsstunden mit Verspätungen rechnen. Für die 230 Reisenden des InterCity bestand durch den Trafo-Brand keine Gefahr. Sie konnten während des Feuerwehreinsatzes im Zug ausharren. Die Waggons wurden von der beschädigten Lok abgekoppelt und zum Hauptbahnhof zurückgezogen. Dort wurden die Fahrgäste von DB-Mitarbeitern betreut und konnten mit anderen Zügen ihre Reise fortsetzen.
Die beschädigte Lokomotive ist seit 1988 im IC-Verkehr im Einsatz und legt im Jahresdurchschnitt 250.000 Kilometer zurück. Sie gehört zur Baureihe 120, die seit vielen Jahren bei DB Fernverkehr und auf deren technischer Basis auch die später folgenden Züge vom Typ ICE 1 und ICE 2 entwickelt worden sind. Wie alle Fahrzeuge aus Bundesbahnbeständen erhielt die DB AG sie bei ihrer Gründung 1994 kostenlos.