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HLB behält RE von FFM nach Siegen nach Kassel

12.01.23 (Hessen, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) betreibt auch über den Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 hinaus die Linien RE 98 Frankfurt – Gießen – Kassel und RE 99 (Frankfurt –) Gießen – Siegen. Das Verkehrsunternehmen hat sich in einer Ausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) durchgesetzt.

Der Vertrag beginnt im Dezember 2025 und läuft planmäßig 13 Jahre. Die rund zehn Jahre jungen, bereits bisher eingesetzten Fahrzeuge der HLB erhalten ein umfangreiches modernes Redesign und kommen auch weiterhin zum Einsatz. Der „Sprinter“, der bislang zweimal am Tag zwischen Frankfurt und Siegen ohne Halt in Gießen fährt, wird bis zum Fahrplan 2026 noch vertraglich vereinbart.

„Die beiden Linien RE98 und RE99 sind wichtige regionsübergreifende Verbindungen, insbesondere für Berufspendler“, sagt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat: „Mit den umfassenden Modernisierungen, die dem Stand eines Neufahrzeugs nahezu gleichkommen, und zusätzlichem Platz in der Hauptverkehrszeit, sind unsere Fahrgäste zukünftig noch komfortabler auf der Main-Weser- und der Dillstrecke unterwegs. Verbesserungen des Angebots wie diese zeigen, was möglich ist, wenn die finanziellen Spielräume es uns erlauben.“

Der Fahrplan entspricht weitgehend dem bewährten Angebot: Wie bislang fahren die Linien RE 98 und RE 99 von Frankfurt im Zweistundentakt zu einem Zug vereint bis Gießen. Dort teilen sie sich und der vordere Zugteil (RE 98) fährt in Richtung Kassel weiter, während der hintere Zug (RE 99) nach Siegen fährt. Analog dazu vereinigen sich RE 98 und RE 99 in Fahrtrichtung Frankfurt in Gießen.

Die Abfahrtszeiten an Anfangs- und Endstation ändern sich nicht, der Regionalexpress aus Richtung Frankfurt fährt bis Stadtallendorf um wenige Minuten beschleunigt. Dort wird er künftig von dem ICE 26 überholt. Dadurch verlängert sich die Fahrtzeit für den Regionalexpress um rund fünf Minuten, die bis Kassel aber wieder aufgeholt werden.

„RE98/99 und RE30 sichern schnelle Fahrten zwischen Frankfurt, Mittelhessen und Kassel“, so NVV-Geschäftsführer Steffen Müller. „Wir freuen uns, dass Fahrgäste zwischen der Main-Metropole und dem Norden des Bundeslandes künftig von pünktlicheren und zuverlässigeren Verbindungen profitieren. Die in Kassel ankommenden Züge müssen künftig nicht mehr sofort nach Frankfurt zurückfahren. Verspätungsketten können so vermieden werden, das sorgt für mehr Verlässlichkeit im Fahrplan.“

Zwischen Frankfurt und Gießen fahren die Züge weiter in Doppeltraktion. Neu ist, dass sie im Abschnitt zwischen Frankfurt und Gießen zukünftig von Montag bis Freitag ab Frankfurt zweimal am Tag zusätzlich, um 14:20 Uhr und um 18:20 Uhr, in Dreifachtraktion und damit mit 780 statt wie bisher 600 Sitzplätzen unterwegs sein werden. Die Instandhaltung der Fahrzeuge wird die HLB in ihrer neuen Betriebswerkstatt in Butzbach durchführen.

NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel sagt: „Als wichtige länder- und verbundübergreifende Verbindung zwischen Mittelhessen und Nordrhein-Westfalen bietet der RE 99 in Siegen Anschlüsse nach Köln, Dortmund und Hagen. Fahrgäste in und aus Richtung Rheinland und Ruhrgebiet werden auf dieser Linie künftig noch komfortabler unterwegs sein – ein weiterer Schritt, der den Nahverkehr attraktiver macht.“

Mit den neuen Zeiten des ICE 26 sind die Gleise zwischen Frankfurt und Gießen frei für mehr Fahrten des Mittelhessenexpresses: So werden mit RE 98/99, RE 30 und RB 40/41 ab Dezember 2025 halbstündlich schnelle Regionalverbindungen auf der Strecke zwischen Frankfurt und Gießen angeboten. Darüber hinaus wird in Kassel künftig ein Fahrzeug eingeschert, so dass die Züge nicht mehr direkt wenden und sofort nach Frankfurt zurückfahren müssen.

Das erhöht die Betriebsstabilität: Kommt ein Zug aus Frankfurt mit Verspätung in Kassel an, kann der Zug in die Gegenrichtung trotzdem pünktlich abfahren. Auf der Dillstrecke zwischen Gießen und Siegen bedient der RE 99 auch weiterhin alle zwei Stunden zusätzliche Stationen zwischen Dillenburg und Siegen.

„Wir freuen uns über diesen Erfolg im Wettbewerb, denn damit können wir uns dauerhaft entlang der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt, Gießen und Kassel und auf der Verbindung nach Siegen etablieren. Das sichert zahlreiche Arbeitsplätze in unserem Unternehmen und stärkt unsere Marktposition in der Region“, so HLB-Geschäftsführer Veit Saltzmann.

Siehe auch: Die Aufgabenträger und der Mittelstreckenverkehr

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