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DB AG bringt Sommerticket an den Markt

01.07.19 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum Ferienbeginn geht die DB Fernverkehr AG mit zwei Sparangeboten auf den Markt. Autofahrer erhalten einen „Staurabatt“ in Höhe von 25 Prozent auf alle Sparpreise, Super Sparpreise und Flexpreise im Fernverkehr – und damit ein gutes Argument, den Zug als komfortable und deutlich umweltfreundlichere Alternative zum Auto zu nutzen. Der Staurabatt gilt für Tickets der ersten und zweiten Klasse und wird allen Mitgliedern eines deutschen Automobilclubs gewährt.

Als Nachweis der Mitgliedschaft in einem Automobilclub gilt die aktuell gültige Mitgliedskarte, die bei der Ticketkontrolle im Zug vorgezeigt werden muss. Das beliebte Vier-Fahrten-Angebot der Deutschen Bahn kehrt zurück und gilt erstmals nicht nur für junge, sondern auch ältere Reisende. Mit dem Sommer-Ticket können Reisende vier spontane und frei wählbare Fahrten innerhalb Deutschlands zu einem günstigen Festpreis buchen.

Bislang galt das Angebot nur für Bahnfahrer unter 27 Jahren und war auf die 2. Klasse beschränkt. Jetzt gibt es das Sommer-Ticket auch für Kunden ab 65 Jahren und für die 1. Klasse. Erhältlich ist das Sommer-Ticket vom 26. Juni bis zum 15. August 2019, genutzt werden kann es für Fahrten bis zum 27. September 2019. Das Sommer-Ticket für 18- bis 26-Jährige ist für 99,60 Euro, für alle ab 65 Jahren für 139,60 Euro zu haben.

In der 1. Klasse kostet das Sommer-Ticket für beide Altersgruppen 179,60 Euro. Eine frühzeitige Buchung mit Hilfe des Sparpreisfinders erhöht die Wahrscheinlichkeit, an weniger stark nachgefragten Tagen einen günstigen Super Sparpreis oder Sparpreis zu erhalten. Fahrkarten können 180 Tage im Voraus erworben werden. Eine Reservierung im Fernverkehr der DB kostet pro Person 4,50 Euro in der 2. Klasse bzw. 9 Euro für Familien (bis fünf Personen, davon mindestens ein Kind).

In der 1. Klasse ist die Sitzplatzreservierung beim gleichzeitigen Kauf einer Fahrkarte inklusive. Wie Fahrkarten können auch Reservierungen 180 Tage im Voraus erworben werden. Besonders gefragte Reisezeiten sind Freitag- und Sonntagnachmittag. Wer flexibel reisen kann, für den kann es sich lohnen, auf einen anderen Tag auszuweichen. An weniger nachgefragten Tagen sind die Tickets oft preiswerter und die Chancen auf einen freien Sitzplatz größer.

Es empfiehlt sich, vor der Reise einen Blick in die Auskunftssysteme zu werfen, z.B. auf bahn.de oder im DB Navigator: Die Auslastungsanzeige zeigt mit an die Ampellogik angelehnten Icons für jeden Zug auf einen Blick, wie ausgelastet dieser vermutlich sein wird. Wer seine Reise flexibel gestalten kann, sollte nach Möglichkeit auf weniger nachgefragte Züge ausweichen.

Wer unbeschwert reisen möchte, kann sein Reisegepäck einfach vom DB Gepäckservice transportieren lassen. Das schont den Rücken und erleichtert das Ein- und Aussteigen. Weitere Informationen gibt es auf bahn.de oder im Reisezentrum. Aus Sicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn e.V. ist das jedoch deutlich zu wenig. So wird kritisiert, dass „Familien und Normalbürger nicht einbezogen würden.

Man fordert ein zeitlich begrenztes Flatrate-Angebot, wie es das nach dem Vorbild der Sommertickets bis vor einigen Jahren stets gab. Mit dem vorhandenen Angebot „verpasst die Deutsche Bahn erneut die Vorteile der Eisenbahnen in Deutschland allen Bürgern nahe zu bringen“. Gerade treue Bahnkunden ärgere es besonders, dass den autofahrenden ADAC-Mitgliedern dieses Sonderangebot als Staurabatt auch zur Verfügung gestellt wird. den treuesten Fahrgästen, z.B. den BahnCard-Inhabern, die immer zur Staureduktion beitragen, aber nicht, so Pro Bahn.

Deutschland mit der Bahn kennenlernen kann man mit diesem Angebot nicht. „Wir Fahrgäste vermissen die Sommer-Bahn-Flatrate. Hier ist die EU-Kommission deutlich fortschrittlicher, sie hat auch dieses Jahr wieder Interrail-Tickets an Jugendliche verlost.“ Flatrates sind heute in vielen Bereichen ein attraktives Angebot für Kunden, die ein Produkt gerne, häufig und unkompliziert nutzen wollen.

Solche Angebote werden nicht nur im Telekommunikationsbereich sondern auch in vielfacher Ausprägung im öffentlichen Personenverkehr angeboten. Es sind nicht nur die Zeitkarten, sondern auch Tageskarten wie die Ländertickets oder die vielfältigen Angebote zur touristischen Nutzung z.B. die KONUS-Gästekarte im Schwarzwald oder das GUTi im bayerischen Wald. Hier können sowohl Bahn-Erfahrene als auch Bahn-Laien einfach die Schiene flexibel nutzen und bleiben vielleicht auch im Alltag Kunden.

Siehe auch: Was ist jetzt mit dem Deutschlandtakt?

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