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HVV: Erweiterungsverträge unterzeichnet

14.02.19 (Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Am 15. Dezember wird in den niedersächsischen Landkreisen Uelzen, Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Cuxhaven auf Schienenstrecken im Regionalverkehr der HVV-Tarif eingeführt. Dadurch dürfen sich die meisten Pendler in der Metropolregion auf preisgünstigere Wochen-, Monats- und Jahreskarten freuen. Die entsprechenden Verträge wurden in der letzten Woche unterzeichnet. Damit kann die Ausweitung des HVV-Tarifs wie geplant umgesetzt werden.

Dann gilt in den vier Landkreisen bis auf wenige Ausnahmen auf allen Schienenstrecken im regionalen Bahnverkehr der HVV-Tarif für Zeitkarten. Die im Rahmen der Tarifausweitung künftig entstehenden Einnahmeverluste der Eisenbahnunternehmen werden von den beteiligten Landkreisen übernommen, die durch diesen Schritt einen wichtigen Anteil an der Ausweitung haben.

Mit Blick auf die große Bedeutung insbesondere für Pendler fördert das Land Niedersachsen die Tarifausweitung ab 2020 mit einem Betrag von 1,4 Millionen Euro pro Jahr, der mit 1,76 Prozent dynamisiert wird. Zusätzlich trägt das Land Hamburg die auf sein Gebiet entfallenden Kosten. Auch die von den Landkreisen zu tragenden einmaligen Umstellungskosten werden von beiden Ländern gefördert.

Niedersachsen trägt dabei 70 Prozent der nach Abzug des Hamburger Anteils verbleibenden Kosten. Bernd Althusmann (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen: „Die Ausweitung des HVV-Tarifs auf den gesamten niedersächsischen Teil der Metropolregion Hamburg stärkt den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region, ist insbesondere für Pendler aus Niedersachsen attraktiv und bedeutet einen wichtigen Schritt für Identität und Zusammenhalt in der Metropolregion. An der Realisierung dieses lang gehegten Wunsches der Landkreise Cuxhaven, Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Uelzen beteiligt sich das Land Niedersachsen mit einer dauerhaften finanziellen Unterstützung.“

Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg: „Vom Jungfernstieg bis an die Nordsee, zum Wandern in die Lüneburger Heide oder zum Hundertwasserbahnhof nach Uelzen: Die HVV-Süderweiterung bringt auch den Hamburgern viele neue Möglichkeiten, zum Verbundtarif viele Ecken der Metropolregion zu entdecken.“

Rieckhof: „Wer zum Beispiel am Wochenende nach Cuxhaven zur Helgoland-Fähre möchte und eine Wochen- oder Monatskarte oder auch ein Jobticket hat, braucht für den Weg dorthin nichts mehr extra zu bezahlen und kann als Abonnent wie schon bisher noch Partner und/oder bis zu drei Kinder kostenlos mitnehmen. Für viele Pendler aus Niedersachsen wird es günstiger, zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Einkaufen nach Hamburg und zurück zu fahren. Der erweiterte HVV macht den Nahverkehr noch attraktiver. Das ist gut für die Umwelt, entlastet die Straßen und stärkt die Metropolregion.“

Über die Erweiterung hinaus werden auf Teilabschnitten auch Einzel- und Tageskarten (Bartarif) zum HVV-Tarif angeboten. Im Landkreis Cuxhaven auf den Linien RB 33 bis Sellstedt und auf der Linie RE 5 bis Cuxhaven. Im Heidekreis gelten die HVV-Fahrscheine bis Soltau und im Landkreis Totenburg (Wümme) auf der Linie RB 33 bis Heinschenwalde, auf der Linie RB 37 von Soltau bis Visselhövede und auf der Linie RE 4 bis Scheeßel.

In den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg gilt der Tarif auf den Linien RE 2, RE 3, RE 20 und RB 47 bis Suderburg, Bad Bodenteich und Schnega, Zeitkarten- und Bartarif von/bis Bienenbüttel. Auf der Linie RB 37 gilt der Tarif zwischen Uelzen und Brockhöfe. Lutz Aigner, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Verkehrsverbund GmbH (HVV): „Schon jetzt sind täglich mehr als 2,5 Millionen Fahrgäste im Hamburger Verkehrsverbund unterwegs. Wir freuen uns, dass bald auch Pendler aus Cuxhaven, Rotenburg, Soltau und Uelzen von den Vorteilen des HVV-Tarifs profitieren werden.“

Carmen Schwabl und Klaus Hoffmeister, die gemeinsam die Geschäftsführung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) verantworten: „Wir werden jetzt unsere Verkehrsverträge mit den beteiligten fünf Eisenbahnunternehmen anpassen. Der HVV-Tarifausweitung im regionalen Bahnverkehr steht danach nichts mehr im Wege.“ Auf niedersächsischem Gebiet ist die LNVG auch weiterhin der Aufgabenträger für den Regionalverkehr. Der HVV ist in diesem Gebiet, ebenso wie in Schleswig-Holstein, ein reiner Tarifverbund und übernimmt keinerlei Planungshoheit für den Schienenverkehr.

Siehe auch: Hamburg ist mehr als die Kernstadt

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