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VRS legt Jahreszahlen vor

30.03.17 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) hat in dieser Woche seine Jahreszahlen für 2016 vorgelegt. Die Verkehrsunternehmen konnten erneut steigende Fahrgastzahlen und Umsätze vermeiden. Insgesamt haben die Fahrgäste im vergangenen Jahr 544 Millionen Fahrten mit Bus und Bahn unternommen, im Vergleich zum Vorjahr sind dies 7,6 Millionen Fahrten bzw. 1,42 Prozent mehr.

Trotz sinkender Schülerzahlen haben damit 2016 mehr Menschen Busse und Bahnen genutzt als je zuvor. Das Fahrtenplus spiegelt sich auch auf der Einnahmenseite wider: Die 28 Verkehrsunternehmen im VRS erwirtschafteten 2016 insgesamt 666,9 Millionen Euro. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 26,7 Millionen Euro (+ 4,17 Prozent).

„Das sind erfreuliche Zahlen, die belegen, dass der Trend zu Bus und Bahn weiter andauert. Der ÖPNV ist das Rückgrat einer effizienten und klimaschonenden Mobilität – in der Fläche genauso wie im Ballungsraum. Vor allem in den Großstädten wie Köln und Bonn geht ohne einen leistungsstarken Nahverkehr nichts mehr“, so VRS-Geschäftsführer Wilhelm Schmidt-Freitag.

Ein maßgebliches Ziel im VRS sei, Leistung und Preis in Einklang zu bringen, um Stammkunden zu halten und Neukunden zu gewinnen. „Das ist dem VRS und seinen Verkehrsunternehmen im vergangenen Jahr sehr gut gelungen“, bilanziert Schmidt-Freitag. Bei den Fahrten im Bartarif ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Zuwachs zu verzeichnen: So ist die Zahl der Fahrten von 60,4 Millionen auf 60,7 Millionen (+ 0,49 Prozent) gestiegen.

Immer mehr Tickets des Bartarifs werden über das Smartphone erworben: So stieg die Zahl der verkauften Handytickets von 1,53 Millionen Stück 2015 auf 2,2 Millionen Stück in 2016. Das bedeutet eine Steigerung von 43 Prozent. „Der mobile Vertriebsweg gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wir werden daher den digitalen Ticketkauf weiterentwickeln, ohne die bekannten und bewährten Vertriebswege zu vernachlässigen“, so Wilhelm Schmidt-Freitag.

Die Anzahl der VRS-Kunden mit Zeitfahrausweisen bzw. Abonnements ist erneut stark gestiegen: So wurden 2016 insgesamt 225,7 Millionen Fahrten mit den Zeittickets für Erwachsene (+ 2,56 Prozent/+ 5,6 Millionen Fahrten) unternommen. Die Zahl der Zeittickets für Schüler und Auszubildende ist nach mehreren Jahren des Rückgangs ebenfalls wieder gestiegen: Von 205,7 Millionen auf 206,4 Millionen Fahrten (+ 0,33 Prozent/+ 0,7 Millionen Fahrten).

Auch die verbundübergreifende Weiterentwicklung des Pauschalen Anschlusstickets, das erst zum Jahresanfang 2017 eingeführte Einfach-Weiter-Ticket, hatte einen sehr guten Start: Mit diesem Ticket ist eine maßgebliche verbundübergreifende Neuerung zur weiteren Vereinfachung in der Tariflandschaft Nordrhein-Westfalens gelungen. Das EWT erleichtert den tariflichen Übergang zwischen dem VRS, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Aachener Verkehrsverbund. Es kostet 6,40 Euro für die Einzelfahrt in der 2. Klasse, Kinder zahlen stets die Hälfte.

„Mit rund 45.000 verkauften Tickets liegen wir bereits im ersten Verkaufsmonat Januar weit über der Prognose im Rahmen der Tarifkalkulation. Diese tollen Zahlen verdeutlichen die Beliebtheit und die Akzeptanz des neuen Tickets bei den Fahrgästen. Mit diesem Ticket ist ein wichtiger Schritt für verbundübergreifende Tariflösungen gemacht worden, denn der Gültigkeitsbereich des eigenen Abo- oder Monatstickets kann einfach in den kompletten Gebiet der benachbarten Verbünde ausgedehnt werden. Für nur 6,40 Uhr kann der Fahrgast von Köln nach Dortmund oder von Bonn nach Düsseldorf fahren“, so Wilhelm Schmidt-Freitag.

Bei den Zeitkarten für Erwachsene bleibt das Jobticket bzw. Großkundenticket der meistgenutzte Fahrausweis: 212.300 Arbeitnehmer (+ 0,33 Prozent/700 Kunden) pendeln damit zur Arbeit, nutzen es aber ebenso für Freizeitfahrten und schätzen die vielfältigen Mitnahmemöglichkeiten. Auch die Kundenentwicklung bei Monats- und Aktiv60Tickets bleibt positiv.

140.300 Kunden sind mit den Zeitenkarten unterwegs, 12.000 mehr als 2015. 45.500 Kunden haben ein Aktiv60Ticket (+ 1,79 Prozent/+ 800 Kunden). Erneut rückläufig ist dagegen das Formel9Ticket, hier ist die Kundenzahl um 800 (– 2,64 Prozent) auf 29.500 Kunden gesunken. Jedoch handelt es sich hier nicht um verlorene Kunden, sondern um Umsteiger auf das Aktiv60Ticket. So bleibt der ÖPNV für den Großraum Köln-Bonn und die umliegenden Kreise das verkehrspolitische Rückgrat.

Siehe auch: Einfach weiter – einfach klasse!

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