BSN-Präsidium wiedergewählt
05.12.24 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Keine Änderungen gibt es in der Führung des Bundesverbandes Schienennahverkehr (BSN). Das komplette Präsidium wurde am heutigen Mittwoch auf der 84. Mitgliederversammlung des Verbandes in Berlin wiedergewählt. BSN-Präsident Thomas Prechtl, der das Amt seit 2022 innehat, geht damit in seine zweite Amtszeit.
„Ich bedanke mich ausdrücklich für das in das Präsidium und mich persönlich gesetzte Vertrauen. Die kurz- wie langfristigen Herausforderungen für den Schienenpersonennahverkehr sind riesig. Wir werden alles daransetzen, dem Verband als Stimme der Länder und Aufgabenträger beim Bund noch stärker das nötige Gewicht zu verleihen. Das ist kurz vor den anstehenden Bundestagswahlen wichtiger denn je.“ Thomas Prechtl ist Sprecher der Geschäftsführung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und seit 2020 Mitglied im BSN-Präsidium.
Auch die beiden Vizepräsidenten Kai Daubertshäuser (Prokurist beim RMV) und Thorsten Müller (Verbandsdirektor ZSPNV Nord in Rheinland-Pfalz wurden von den Delegierten der 27 Aufgabenträger im Amt bestätigt. Darüber hinaus sind Volker Heepen (Geschäftsführer der NVBW), Joachim Künzel (Geschäftsführer des NWL), Peter Panitz (Geschäftsführer der NASA) sowie Fritz Rössig (Abteilungsleiter Nahverkehr des Regionalverbands Großraum Braunschweig weiter Teil des BSN-Präsidiums.
Einen Teil der unmittelbaren Herausforderungen fasst Vizepräsident Kai Daubertshäuser so zusammen: „Die nicht enden wollende Diskussionen um das Deutschlandticket sind schädlich und müssen schnell vom Tisch. Das Ticket gehört langfristig auf stabile Beine gestellt. Und auch das Fahrplanangebot muss mitwachsen können, auch mit neuen Mobilitätsangeboten im ländlichen Raum. Deshalb setzen wir uns beim Bund für entsprechende Zusagen ein, damit die Planungssicherheit bei den Aufgabenträgern gewährleistet ist. Die gesamte Branche benötigt Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit, wenn Kapazitäten aufgebaut, werden sollen.“
BSN-Vizepräsident Thorsten Müller verweist seinerseits auf die notwendige Beantwortung drängender Fragen beim Thema Infrastruktur: „Wir brauchen gute Schienenwege und Stationen. Die erkannten und bekannten Mängel auf Haupt- und Nebenstrecken sowie Stationen, die zu der schlechten Reisequalität führen, müssen behoben werden – Stellwerke mit Umbauverboten oder nicht mehr haltende Brücken darf sich Deutschland nicht leisten. Gute Reiseerlebnisse brauchen dringend zuverlässige und resiliente Infrastruktur auch im SPNV. Die bisherigen Finanzierungsinstrumente schaffen das nicht mehr. Die Sanierung braucht mehr Geld vom Bund und Geld, welches einfach überjährig genutzt wird und nicht an jedem einzelnen Bundeshaushalt hängt. Die Schweiz und Österreich machen uns da was Gutes vor.“
Für diese und viele weitere Themen will sich das BSN-Präsidium in der kommenden Zeit einsetzen, unabhängig von der nächsten Bundesregierung und den Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat.
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben