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VBB plant Ausbau der Ostbahn

22.10.24 (Berlin, Brandenburg, Güterverkehr, Polen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Länder Berlin und Brandenburg, die polnische Woiwodschaft Lubuskie und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sehen einen Ausbau der Bahnstrecke Berlin – Kostrzyn – Gorzów Wielkopolski – Krzyż („Ostbahn“/ Eisenbahnstrecke Nr. 203) als dringend erforderlich an. Aus diesem Grund haben alle vier Partner nun ein Positionspapier zum zukunftsfesten Ausbau der Strecke unterzeichnet.

Aus Sicht der Länder Berlin und Brandenburg, der Woiwodschaft Lubuskie sowie des VBB ist der derzeitige Infrastrukturzustand der bislang nicht elektrifizierten, auf deutscher Seite abschnittsweise noch eingleisigen Strecke Berlin – Kostrzyn – Gorzów Wielkopolski – Krzyż nicht ausreichend, um den künftigen Anforderungen für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot gerecht zu werden. Die Strecke soll daher im Zielzustand durchgehend zweigleisig, elektrifiziert, für 160km/h und für 740 Meter lange Güterzüge ausgebaut sein.

Insbesondere durch Industrieansiedlungen in Grünheide bei Berlin und das weitere Wachstum der grenzüberschreitenden Verkehre nach Polen wird die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) – Rzepin – Poznań absehbar an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Der Ausbau der Strecke über Kostrzyn bietet sich daher vor allem für den Güterverkehr als Alternative ohne weite Umwege an. Zugleich kann auch die Region von einem schnelleren und stabileren Regionalverkehrsangebot profitieren.

Das unterzeichnete Positionspapier unterstreicht diese Argumente; es kann in polnischer und deutscher Sprache über die rote Downloadbox auf vbb.de eingesehen werden. Die Strecke ist derzeit als „ABS Berlin – Müncheberg – Grenze D/PL“ im „potentiellen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplan (BVWP) enthalten. Die Länder Berlin und Brandenburg, sowie der VBB fordern nun mit dem Positionierungspapier u.a. eine Heraufstufung in den „vordringlichen Bedarf“ des BVWP und damit eine Finanzierung und Umsetzung des Ausbaus durch den Bund

Gemäß eines im Auftrag des VBB erstellten Gutachtens kostet der Ausbau auf den Zielzustand auf deutscher Seite mindestens 1,3 Milliarden Euro. Die Länder können diese Kosten nicht allein aufbringen, finanzielle Mittel des Bundes sind notwendig und auch angebracht im Hinblick auf die nationale und europäische Bedeutung der Strecke. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten für Planung und Umsetzung sind die Länder Berlin und Brandenburg bereits in Vorleistung gegangen und haben aufbauend auf dem Gutachten beim zuständigen Infrastrukturbetreiber DB InfraGO erste Planungen beauftragt.

Zudem soll das Angebot der Verkehrsnachfrage folgend auch kurzfristig mit den beschränkten Möglichkeiten der bestehenden Infrastruktur weiter ausgebaut werden: Ab Dezember 2024 werden neu zwei Züge pro Stunde zwischen Berlin und Müncheberg (Mark) verkehren. Für diese geplante Taktverdichtung werden sukzessive neue batterieelektrische Fahrzeuge (BEMU) vom Typ Siemens Mireo in Doppeltraktion zum Einsatz kommen.

Foto: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

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