MDSB: Länderbahn stellt sich vor
31.10.24 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Die zu Netinera gehörende Länderbahn übernimmt mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2026 einen großen Teil der Mitteldeutschen S-Bahn. Damit verbunden ist auch die Erweiterung der S-Bahn-Linien vom Ballungsraum Halle/Leipzig bis nach Plauen und Glauchau. Besonders Westsachsen wird von dem neuen Verkehrsvertrag profitieren. Hier ist die Länderbahn schon seit 1996 mit der Vogtlandbahn auf den Schienen unterwegs und unterhält im vogtländischen Neumark auch ihren größten Standort mit Werkstatt, unternehmenseigener Eisenbahnschule, der Betriebsleitzentrale für alle Netze und Verwaltung.
Letzte Woche hatte das Unternehmen Vertreter der Verkehrsverbünde, Auftraggeber- und – nehmer, an der Strecke liegende Gemeinden, Partner und die Presse eingeladen, um das anspruchsvolle Betriebskonzept vorzustellen und über die laufenden Vorbereitungen zur anstehenden Inbetriebnahme zu informieren. Man sei sich im Jahr 2021, als die Ausschreibung des S-Bahn-Netzes veröffentlicht wurde, der Herausforderungen bewusst gewesen, erklärte Eugen Rubinstein, einer der beiden Geschäftsführer der Länderbahn. Mit dem neuen Verkehrsvertrag setzt das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort.
Das Netz des Unternehmens vergrößert sich von heute jährlich 14 Millionen Zugkilometer auf mehr als zwanzig Millionen Zugkilometer. In den kommenden zwei Jahren werden 350 neue Mitarbeiter zu den bisher etwa tausend Kollegen hinzustoßen und die Fahrzeugflotte wird um 41 neue elektrisch angetriebene Triebfahrzeuge vom Typ Siemens Mireo erweitert. Um die neuen Fahrzeuge warten und instand halten zu können, beginnt im Frühjahr des kommenden Jahres die bauliche Vergrößerung der Werkstatt im vogtländischen Neumark. Dafür investiert die Länderbahn über zehn Millionen Euro.
„Für die Länderbahn ist dieser Verkehrsvertrag der größte Auftrag ihrer Geschichte“, betonte Eugen Rubinstein. „Es ist aber eine konsequente Weiterentwicklung sowohl für die Anbindung des Vogtlandes an den Ballungsraum Halle/Leipzig als auch für den Standort Neumark, der direkt am Streckennetz liegt.“
Die beiden Projektleiter, Robert Aschenbrenner und Jan Diestel, die für die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes bei der Länderbahn verantwortlich sind, präsentierten der Öffentlichkeit das komplexe Betriebskonzept und die konkreten Verbesserungen für die Fahrgäste. Künftig werden Halle und Borna direkt miteinander verbunden.
Die umsteigefreie Fahrt zwischen Glauchau und Leipzig verkürzt sich künftig auf siebzig Minuten und zwischen Plauen und Leipzig City auf neunzig Minuten In den Abschnitten Halle – Borna und Halle – Altenburg werden Zugleistungen im Halbstundentakt für die Linien S3, S5 und S5x ausgeführt. Alle weiteren Verbindungen werden im Stundentakt (Zwickau) oder im Zwei-Stundentakt (Glauchau und Plauen) bedient. Damit wird eine deutlich bessere Anbindung des ländlichen Raumes an die Ballungszentren erreicht.