DB InfraGo verstärkt Maschinenpark
02.10.24 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die DB InfraGo verstärkt ihren Maschinenpark in strategisch wichtigen Bereichen der Instandhaltung. Auf der Branchenmesse Innotrans in Berlin hat die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn letzte Woche den Vertragsabschluss mit Voestalpine TSG offiziell bekannt gegeben. Der Vertrag beinhaltet die Übernahme von zwei leistungsstarken Weichenschleifmaschinen. Im November 2024 wird die DB InfraGo dazu auch die Werkstatt Kirchmöser und das Personal des österreichischen Spezialunternehmens übernehmen.
Die Anmietung und den anschließend geplanten Kauf von 15 hybrid angetriebenen Instandhaltungsfahrzeugen für Oberleitungen sieht eine Absichtserklärung mit der deutschen Tochter der Plasser & Theurer für den Zeitraum bis 2029 vor. Die Maschinen kommen bei der Inspektion, der planmäßigen Instandhaltung und der Reparatur nach Schäden zum Einsatz. Die Vertragsanbahnung zur Beschaffung der umweltfreundlichen Fahrzeuge ebnet der DB InfraGo den schnellsten Zugang, um die aktuell überalterte Bestandsflotte zu verjüngen und den zunehmenden Bedarf abzuleisten.
Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGo: „Große Programme brauchen große Technik. Wir müssen ein massives Bauprogramm und umfassende Vorhaben in der Instandhaltung bewältigen. Allein im laufenden Jahr verbauen wir rund 16,4 Milliarden Euro in die Infrastruktur. Damit stabilisieren und ertüchtigen wir das Netz auf Hochtouren. Jetzt verstärken wir unseren eigenen Maschinenpark in der Instandhaltung mit den entsprechenden Großgeräten und machen künftig mehr selbst. Eine gute und notwendige Investition mit dem klaren Ziel, den Bahnbetrieb verlässlicher und die Züge pünktlicher zu machen und somit unsere Strategie Starke Schiene weiterzuverfolgen.“
Bei der DB werden derzeit jährlich rund 3.300 Weichen und Tausende Kilometer Gleise mit Schleifmaschinen bearbeitet – bislang ausgeführt vor allem über externe Auftragnehmer. Die Übernahme der Großgeräte durch die DB InfraGo soll das Unternehmen in die Lage versetzen, diese Arbeiten bis 2025 zu mindestens dreißig Prozent effektiv in Eigenleistung erledigen zu können. Zugleich vergrößert die DB InfraGo damit die Kapazitäten auf dem Großgeräte-Markt in Deutschland und erweitert damit das jährlich mögliche Bau- und Instandhaltungsvolumen.
Nagl: „Das entspricht unserem Vorgehen, rasch und auf neuen Wegen für einen besseren Infrastrukturzustand zu sorgen.“ Aber es gab auch weitere Premieren auf der Innotranas letzte Woche: Vorgestellt wurde das erste hybride Gleisarbeitsfahrzeug in Deutschland, das den Maschinenpark der DB Bahnbau Gruppe und der DB InfraGo ergänzen wird. Das Fahrzeug kann auf allen Streckenklassen des Schienennetzes eingesetzt werden, hat eine große durchgängige Ladefläche für den Transport von Schienen, Schwellen, Weichen und Baumaterialien und einen leistungsfähigen Arbeitskran.
Der dieselelektrische Antrieb mit Batterie ermöglicht generell eine umweltfreundliche Betriebsweise und gewährleistet auch den sicheren Einsatz in Tunnelumgebungen. Ab 2025 erprobt die DB die neuartigen Langstrecken-Drohnen „DB UAS“ (Unmanned Aircraft Systems) entlang ihrer Strecken. Die Drohnen werden zukünftig bei verschiedenen Arbeiten aus der Luft unterstützen, unter anderem bei Vermessungen, Vegetationskontrollen sowie der Überwachung der Infrastruktur. In Zukunft sollen insgesamt rund hundert deutschlandweit eingesetzt werden.
Siehe auch: Insourcing ist Teil der Problemlösung