Neue Elektrobusse für Darmstadt
09.08.24 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld
Mit der Übergabe von zehn Elektrobussen des Herstellers Mercedes-Benz steigt der Elektrobusanteil im Fuhrpark der HEAG mobilo auf rund 65 Prozent. Mit insgesamt 49 elektrisch angetriebenen Bussen wird die HEAG mobilo 2024 über eine Million Liter Dieselkraftstoff und ca. 2.850 Tonnen CO2 einsparen – wobei als Maßstab hier die ausgemusterten alten Dieselbusse genommen werden und nicht potentielle Neuanschaffungen neuer konventioneller Linienbusse.
Die Fahrzeuge wurden am vorvergangenen Mittwoch, den 31. Juli gemeinsam mit einem symbolischen Schlüssel durch Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb ÖPNV Deutschland, und André Herrmann, Vertrieb ÖPNV Hessen von Daimler Buses, an die HEAG mobilo-Geschäftsführer Johannes Gregor und Arne Rath übergeben. „Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist hinsichtlich der Luftqualität eine der am stärksten belasteten Regionen in Hessen. Mit unserer schrittweisen Aufstockung an E-Bussen leisten wir nicht nur einen Beitrag zu CO2- und Lärmreduktion, wir sind dank der Einsparung an Dieselkraftstoff auch wirtschaftlicher unterwegs: Die Energiekostenersparnis beträgt etwa ein Viertel gegenüber Dieselbussen“, sagt HEAG mobilo-Geschäftsführer Johannes Gregor.
Die neuen eCitaro sind mit einer innovativen Batterietechnologie ausgestattet, die fünfzig Prozent mehr Energiedichte besitzen. „Im Vergleich zu Vorgängerversionen bedeutet dies rund 300 kWh mehr Kapazität an Bord. Damit sind höhere Reichweiten ohne Zwischenladen möglich“, so Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb ÖPNV Deutschland von Daimler Buses. Zusätzlich zu einem leistungsstarken Elektroantrieb legt die HEAG mobilo besonderen Wert auf Sicherheit: Neben einer Rückfahrkamera, großen Schutzscheiben und einem Bremsassistenten haben alle E-Busse einen Abbiegeassistenten an Bord – dieser unterstützt das Fahrpersonal bei kritischen Abbiegesituationen.
Die Erweiterung der E-Busflotte und der Ausbau der Ladeinfrastruktur werden im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von Bussen mit alternativen Antrieben im Personenverkehr“ mit insgesamt 7,9 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt.
Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Ohne Fördergelder dieser Art ist die Beschaffung von Elektro-, Wasserstoff- oder Hybridbussen nicht möglich, da die konventionelle Dieseltechnologie nach wie vor mit Abstand am wirtschaftlichsten ist. Zwar benötigen öffentliche Verkehrsmittel grundsätzlich finanzieller Zuschüsse, allerdings steigen diese massiv durch höhere Anschaffungskosten sogenannter alternativer Traktionsarten. Diese können die Kommunen nicht eigenständig finanzieren – ob sich das in der Zukunft ändern wird, bleibt abzuwarten.
Foto: HEAG mobilo