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Fußwege in Baden-Württemberg

14.05.24 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat letzte Woche auf der Fußverkehrskonferenz die Bausteine der geplanten Fußverkehrsstrategie vorgestellt. Attraktive Gehwege und sichere Schulwege sind entscheidend. Erstmals wurde der Fußverkehrspreis des Landes verliehen. Zufußgehen ist die natürlichste Art, um sich fortzubewegen. Deshalb verfolgt das Verkehrsministerium das Ziel, den Fußverkehr landesweit zu stärken und zu verbessern. Im Fokus stehen die Mobilität von Kindern und Jugendlichen sowie hindernisfreie Gehwege.

Verkehrsminister Winfried Hermann betonte auf der Fachkonferenz: „Wir alle sind Fußgängerinnen und Fußgänger auf dem Weg zum Einkauf oder zum Arbeitsplatz. Wir alle nutzen Gehwege. Kinder gehen zu Fuß zur Schule. Keine Art der Fortbewegung ist so natürlich wie das Zufußgehen. Wer jedoch mit einem Kinderwagen, einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe unterwegs ist, wird heute zu oft durch Hindernisse ausgebremst. Wir wollen dazu beitragen, dass die Gehwege nicht als Abstellfläche für Autos, Mülltonnen oder Werbeschilder genutzt werden. Nur hindernisfreie Gehwege sind attraktive Gehwege.“

Eine mögliche Lösung für das Problem lautet: Multifunktionsflächen. Innerhalb einer begrenzten Fläche bündeln Multifunktionsflächen verstreute Hindernisse wie Parkscheinautomaten oder Fahrradabstellanlagen und machen den Fußweg für alle Fußgänger frei. Das Verkehrsministerium entwickelt hierfür Musterlösungen. Ein weiterer Fokus liegt auf sicheren Schulwegen für Kinder und Jugendliche, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Hermann ist überzeugt: „Kinder gehen gerne gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden zur Schule. Viel zu häufig werden sie jedoch mit einem Elterntaxi bis zu den Schultoren gefahren, weil die Eltern kein gutes Gefühl haben, wenn sie ihre Kinder alleine zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller zur Schule gehen oder fahren lassen. Wir wollen Schulwege sicher machen, damit sich Kinder eigenständig und selbstaktiv im Straßenverkehr bewegen können.“

Hierzu entstehen bereits flächendeckend Schulwegpläne, damit die Kinder die sichersten Wege zur Schule finden. Zudem müssen Gefahren und Hindernisse auf diesen Wegen so schnell wie möglich beseitigt werden. Dazu gehört die Kontrolle von Falschparkenden, die Beachtung von Mindestbreiten bei Fußwegen, fußgängerfreundliche Ampelschaltungen und ausreichend Querungsmöglichkeiten wie Zebrastreifen. Die Fußverkehrsstrategie zeigt dafür Schritte auf.

Besonders kritisch ist die Lage zu Schulbeginn unmittelbar vor der Schule, wenn viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto vor der Schule absetzen. Dazu sagte Verkehrsminister Hermann: „Wir wollen Kommunen dazu anregen, Schulstraßen einzurichten, um das morgendliche Verkehrschaos vor den Schulen aufzulösen und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen.“ Das könnte etwa die temporäre Sperrung rund um Schulen beinhalten.

Foto: punttim

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