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SSB AG reaktiviert Busbetriebshof

20.02.24 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wird die Abstellanlage auf ihrem Busbetriebshof im Stadtteil Gaisburg (Stadtbezirk Stuttgart Ost) wieder aufbauen. Das hat der Aufsichtsrat der SSB am 28. November 2023 beschlossen. Statt einem großflächigen Hallenkomplex wird aus Gründen des Brandschutzes jedoch eine Anlage entstehen, welche in Einzelmodule aufgelöst ist.

Die vormalige Halle aus dem Jahr 1995/1996 war im Oktober 2021 aufgrund eines Defektes in einem elektrischen Bauteil abgebrannt. Die neue überdachte Fläche bietet etwa 120 bis 140 Bussen Platz. Gaisburg ist der größte Busbetriebshof der SSB. Das Baugesuch wurde Mitte November 2023 seitens der Landeshauptstadt Stuttgart genehmigt. Aufgrund der eingegangenen Angebote auf die Ausschreibung des Bauvorhabens geht die SSB von einem Kostenrahmen von etwa 24 Millionen für den Hallenbau, zuzüglich rund vier Millionen Euro für die teilweise Unterkellerung in Gestalt einer Tiefgarage aus.

Die Vorarbeiten für das neue Bauwerk haben begonnen. Der Tief- und Rohbau soll im Frühjahr 2024 starten, der Rohbau der südlichen Hälfte etwa bis Jahresende 2024 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2025 sollen die ersten Hallenmodule nutzbar sein, das betrifft auch die elektrische Lademöglichkeit zur Über-Nacht-Ladung von Bussen mit Batterieantrieb. Die vollständige Fertigstellung des Gesamtbauwerks wird auf Frühjahr 2026 angestrebt. Der Antrag basiert auf einem Entwurf des Stuttgarter Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner.

Die künftige Abstellanlage besteht aus zwölf einzelnen Modulen. Dabei liegen immer zwei Module nebeneinander und werden durch Brandwände mit ausreichendem Überstand in Längsrichtung getrennt. Zu den Seiten hin ist die Anlage durch Wände gegen die Witterung abgeschirmt. Das Dachtragwerk ist eine filigrane, materialsparende Konstruktion aus gebogenen Brettschichtholzträgern (Leimbinder) mit Zugbändern aus Stahl im Wechsel mit PVC-Membranflächen.

Die seitlichen Außenwände der einzelnen Module werden als Sichtmauerwerk mit wiederverwendeten Mauerwerksziegeln ausgeführt. Sie sind begrünt, ebenso wie die Holzdachflächen. Die Nutzfläche der einzelnen Module wird stützenfrei ausgeführt, sodass eine ungehinderte Ein- und Ausfahrt der Busse möglich ist. Im Brandfall bewahrt die Holzkonstruktion ihre statische Funktion länger bei als tragende Stahlbauteile. Holz ist nicht elektrisch leitend, Kurzschlüsse können nicht weitergetragen werden.

Außerdem verbrauchen die Produktion und Wiederverwertung von Holz weitaus weniger Energie als die von Metall. Der Einsatz der wiederverwendeten Ziegelsteine ist aufwändig, spart allerdings Energie und Rohstoffe. So kann der CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert werden. Das Holzdach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage (mit einer Anlagenleistung von 606,9 kWp) ausgestattet. Die Konstruktion wird damit ökologischen und ästhetischen Zielen und Vorgaben gerecht.

Visualisierung: sbp se

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