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Leistungenausweitungen im SPFV geplant

09.10.23 (Fahrplanänderungen, Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Die DB Fernverkehr AG plant, die eigenwirtschaftlichen SPFV-Leistungen in den wichtigsten Korridoren rund um Berlin im neuen Fahrplanjahr auszuweiten. Auf den nachfragestarken Verbindungen Berlin–NRW und Berlin–München bietet die DB mit neuen ICE-Linien und längeren Zügen bis zu 25 Prozent mehr Sitzplätze an. Zwischen Berlin und München wächst die Zahl der Sprinter-Fahrten pro Richtung auf bis zu 14 – doppelt so viele wie bisher und tagsüber nahezu stündlich.

Zusammen mit den stündlichen Zügen über Leipzig beziehungsweise Halle fahren jede Stunde zwei Züge zwischen der Bundes- und der Landeshauptstadt. Drei neue, besonders schnelle Sprinter bewältigen die Strecke täglich in 3 ¾ Stunden, indem sie zwischen Berlin und Nürnberg ohne Halt fahren. Mit einem neuen Verkehrskonzept und längeren Zügen vergrößert die DB auch das Sitzplatzangebot zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Mit einer neuen zweistündlichen ICE-Linie Berlin–Wuppertal–Köln entfällt alle zwei Stunden das Teilen und Kuppeln der Züge in Hamm (Westfalen). So verkürzt sich die Fahrtzeit zwischen Rhein und Spree um bis zu zehn Minuten und die ICE über Dortmund und Düsseldorf können dann alle zwei Stunden mit doppelter Kapazität fahren. Durch die neue Linie und veränderte Fahrpläne bestehender Linien entsteht neu ein Halbstundentakt zwischen Hannover und Berlin.

Die Fahrtzeit zwischen Berlin und Amsterdam verkürzt sich um rund eine halbe Stunde. Dies wird durch den Einsatz von Mehrsystemlokomotiven, durch die der Lokwechsel an der Grenze entfällt, und ein neues Haltekonzept auf dieser Linie erreicht. Neu ist dabei eine Frühverbindung, die künftig auch sonntags um 6.07 Uhr ab Berlin nach Amsterdam (12 Uhr) fährt.

Die Verbindung Berlin–Stendal wird ab März 2024 weiterhin etwa zweistündlich in anderen Zeitlagen und neu durch die ICE-Linie Berlin–Göttingen–Frankfurt (Main) Flughafen realisiert. Bis dahin wird baubedingt ersatzweise ein zweistündlicher Halt für Stendal in den Verbindungen Berlin–Hannover–Düsseldorf/Köln angeboten.

Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: „Wir ernten jetzt die Früchte unserer Flottenstrategie der letzten Jahre. Es war richtig, dass wir auch in der Pandemie am Ausbau unserer Fernverkehrsflotte festgehalten haben. So profitieren unsere Fahrgäste doppelt. Sie erleben den Komfort neuer Fahrzeuge und profitieren von neuen Verbindungen, die wir mit mehr Zügen zusätzlich anbieten können. Mit zwei Zügen pro Stunde zwischen Berlin und Hannover sowie Berlin und München gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Deutschland-Takt.“

Berlin erhält eine zweite umsteigefreie ICE-Verbindung nach/aus Wien via Nürnberg, Regensburg, Plattling, Passau und Linz. Die Abfahrt in Berlin Hbf ist um 14.04 Uhr, um 21.47 Uhr erreicht der Zug die österreichische Hauptstadt. In der Gegenrichtung fährt der ICE um 6.13 Uhr in Wien ab und erreicht Berlin Hbf um 13.53 Uhr. Zwischen Berlin, Potsdam, Brandenburg und Magdeburg fährt künftig ein dritter Intercity pro Tag und Richtung mit Direktverbindung z. B. von/nach Braunschweig, Hannover und Bremen. Abfahrt ist um 11.05 Uhr in Magdeburg, den Berliner Hauptbahnhof erreicht der Zug um 12.28 Uhr.

In die Gegenrichtung geht es um 15.32 Uhr in Berlin Hbf los, Ankunft in Magdeburg ist um 16.57 Uhr. Diese IC ergänzen die beiden bestehenden IC-Zugpaare in Tagesmitte und sind mit rund neunzig Minuten Fahrzeit rund zwanzig Minuten schneller als der stündlich verkehrende Regional-Express. Die ICE aus/nach Berlin via Potsdam, Brandenburg und Magdeburg über Nacht von/nach Köln fahren künftig mit deutlich mehr Sitzplätzen (rund 920) und umsteigefrei weiter via Frankfurt (Main) Flughafen bis Basel.

Der morgendliche Sprinter von Darmstadt und Frankfurt (Main) Hbf (7.02 Uhr) via Erfurt und Halle (Saale) nach Berlin (10.55 Uhr) fährt neu auch am Samstag und Sonntag. Ein ICE um 6.14 Uhr ab Frankfurt (Main) via Leipzig und Wittenberg nach Berlin (10.32 Uhr) wird künftig auch Sonntagfrüh angeboten. In der Gegenrichtung werden Sprinter-Taktlücken morgens von Berlin über Halle (Saale) und Erfurt nach Frankfurt (Main) durch dann tägliche Fahrten geschlossen.

Der ICE um 7 Uhr ab Berlin nach Frankfurt (Main) (an 10.56 Uhr) fährt künftig auch am Samstag und Sonntag, der ICE um 9 Uhr von Berlin nach Frankfurt (Main) (an 12.56 Uhr) neu auch Montag bis Freitag. Abends wird ab Berlin (19.26 Uhr) via Leipzig und Erfurt ein zusätzlicher täglicher ICE nach Frankfurt (Main) (23.44 Uhr) eingesetzt.

Siehe auch: Attraktive Angebote auch wirklich umsetzen

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