VCÖ stellt Bahntest 2023 vor
04.09.23 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Was bewegt zum Umstieg vom Auto auf die Bahn? Das hat die Mobilitätsorganisation VCÖ beim aktuellen VCÖ-Bahntest erhoben. 45 Prozent der österreichweit in den Zügen von zehn Bahnunternehmen befragten 9.650 Fahrgästen fahren heute Strecken mit der Bahn, die sie früher mit dem Auto gefahren sind. Bei Fahrgästen, die ein Klimaticket besitzen, sind es 57 Prozent. Die am häufigsten genannten Gründe fürs Umsteigen sind die nutzbare Reisezeit, das Klimaticket und ein verbessertes Angebot der Bahn.
Mit häufigeren Bahnverbindungen würde die Hälfte der befragten Fahrgäste den Zug auch für Strecken nehmen, die sie aktuell mit dem Auto fahren. Der VCÖ fordert häufigere Verbindungen sowie ein gutes öffentliches Angebot vom und zum Bahnhof. Viele Menschen sind multimodal mobil, nutzen sowohl das Auto, als auch den Öffentlichen Verkehr und das Fahrrad.
„Damit Österreich seine Klimaziele erreichen kann, ist es wichtig, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr zu motivieren. Und das ist möglich. Die Bereitschaft zum Umsteigen ist in der Bevölkerung vorhanden“, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf Ergebnisse des VCÖ-Bahntests hin. Beim VCÖ-Bahntest wurden in den Zügen von zehn Bahnunternehmen insgesamt 9.650 Fahrgäste befragt. 45 Prozent gaben an, dass sie heute Strecken mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurücklegten.
In der Gruppe der Fahrgäste mit Klimaticket sind es sogar 57 Prozent. „Kosten sind ein relevanter Einflussfaktor auf die jeweilige Verkehrsmittelwahl. Wer ein Klimaticket Bundesland oder Österreich besitzt, hat für die jeweilige Bahnfahrt im Unterschied zum Auto keine zusätzlichen Kosten. Und je häufiger die Bahn genutzt wird, umso mehr rechnet sich das Klimaticket“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
Der am häufigsten genannte Grund fürs Umsteigen vom Auto auf die Bahn war mit 66 Prozent (Mehrfachantworten waren möglich) die nutzbare Zeit beim Bahnfahren, beispielsweise zum Arbeiten, Lesen, zum Spielen mit den Kindern oder einfach zum Ausruhen. Das Klimaticket ist der am zweithäufigsten genannte Grund, ein verbessertes Bahnangebot, wie häufigere Verbindungen oder eine kürzere Reisezeit, der dritthäufigste Grund.
Als weitere Gründe fürs Umsteigen führten die Fahrgäste gestiegene Spritpreise, die Einführung von Parkraumbewirtschaftung am Zielort und eine bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs an. Auch persönliche Lebensumstände, wie Wechsel des Wohnorts oder des Arbeitsplatzes wurden als Gründe genannt.
„Studien belegen, dass diese Umbruchsphasen eine Chance sind, Gewohnheiten und damit das Mobilitätsverhalten zu ändern. Unternehmen und auch Wohnbauträger können das aktiv durch Mobilitätsmanagement unterstützen“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Ein Beispiel dafür ist das Angebot des Öffi-Jobtickets an Beschäftigte oder bei Wohnhausanlagen die Umsetzung von Sharing-Angeboten, die das Leben ohne eigenes Auto ermöglichen.
Foto: ÖBB/Wegscheider