Wien: Mehr Pakete über die Schiene
23.08.23 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Anzahl an bestellten Paketen steigt und steigt, deshalb sind nachhaltige und innovative Projekte gefragt, um sowohl den Lieferverkehr als auch Staus in der Stadt zu reduzieren. Bereits im Rahmen einer Machbarkeitsstudie haben die Wiener Linien und Fraunhofer Austria herausgefunden, dass die Bereitschaft von Fahrgästen, Pakete in den Öffis zu transportieren, überaus groß ist.
Basierend auf diesen Ergebnissen hat letztes Jahr das Forschungsprojekt „Öffi-Packerl“ gestartet, mit dabei sind neben den Wiener Linien und Fraunhofer Austria auch die Österreichische Post AG sowie weitere Partner in den Bundesländern. Das Projekt soll nicht nur in der Stadt, sondern auch in ländlichen Gebieten getestet werden.
Damit der Pakettransport in der Straßenbahn in die Testphase gehen kann, ist noch einiges an Vorarbeit zu leisten. Dafür startet die Fahrgastbefragung in die zweite Runde: Fahrgäste in- und außerhalb von Wien können an der vertiefenden Studie zum nachhaltigen Packerltransport teilnehmen. Abgefragt werden u.a. die maximale Größe der Pakete und Gründe, ob, warum und wann man Pakete in den Öffis mitnehmen würde.
Auch die Art und die Höhe einer möglichen Vergütung für den Transport von Paketen auf den täglichen Fahrten (z. B. in die Arbeit) soll im Zuge der Umfrage konkretisiert werden. Neben der Studie wird bereits an der notwendigen App sowie den Paketstationen gearbeitet, die dank Solarenergie auch ohne Stromanschluss funktionieren sollen.
Mit ersten Testlieferungen im Forschungsprojekt ist ab Herbst 2024 zu rechnen. Das Projekt „Öffi-Packerl: Entwicklung und Pilotierung eines Prototypen für die Abwicklung der letzten Meile im öffentlichen Verkehrssystem“ wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert.