FFM: Fernbahntunnel wird beschleunigt
02.08.23 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld
Gut zwei Jahre nach dem offiziellen Planungsstart für den neuen Fernbahntunnel in Frankfurt am Main nimmt das Projekt Tempo auf: Rund fünf Jahre wollen die Partner Bund, Land Hessen, Stadt Frankfurt am Main, Rhein-Main-Verkehrsbund (RMV) und Deutsche Bahn (DB) im Planungsprozess einsparen und das Schienenprojekt damit deutlich beschleunigen.
Allein durch die Ausschreibung aller Planungsleistungen in einer statt in mehreren Vergaben werden bis zu zwei Jahre weniger Zeit benötigt. Die frühe Einbindung der Stadt und ihrer Behörden spart bei der technischen Planung ebenfalls ein Jahr. Verkürzte Fristen, digitalisierte Prozesse und eine intensive Zusammenarbeit mit Genehmigungsbehörden können die Planfeststellungsverfahren um weitere ein bis zwei Jahre verkürzen.
Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Für die Verkehrswende müssen wir schneller planen und bauen und hier in Frankfurt zeigt sich erfolgreich, wie das gehen kann. Die Schlüssel zum Erfolg sind: Eine engere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und der Bauindustrie und die schnellere Vergabe der Planungsleistungen. Vom Fernbahntunnel Frankfurt und der besseren Qualität des Bahnverkehrs profitieren Fahrgäste zukünftig deutlich über die Region hinaus in ganz Deutschland.“
Der Fernbahntunnel inklusive neuem, zusätzlichem Tiefbahnhof sorgt als Durchgangsverbindung künftig für eine Entlastung der derzeit stark befahrenen oberirdischen Gleise. Die Fahrgäste im Verkehrsknoten Frankfurt sind dadurch verlässlicher und schneller unterwegs. Gleichzeitig können mit dem Fernbahntunnel die für die kommenden Jahre prognostizierten Zugzahlen im Fernverkehr gefahren und der Deutschlandtakt umgesetzt werden. Die Zugkapazität im Knoten Frankfurt erhöht sich um rund zwanzig Prozent. Die Anschlussverbindungen in anderen Bahnhöfen können pünktlich erreicht werden. Damit hat das Projekt auch bedeutende Strahlkraft auf den bundesweiten Bahnverkehr und den Deutschlandtakt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Als Herzstück des Deutschlandtakts trägt der Fernbahntunnel dazu bei, dass die Menschen künftig einfacher, schneller und pünktlicher an ihr Ziel kommen. Und damit das möglichst schnell Realität wird, optimieren wir gerade die rechtlichen Rahmenbedingungen. Wenn dann alle nicht nur am selben Strang, sondern auch noch in dieselbe Richtung ziehen, bekommen wir endlich neues Tempo in unsere dringend benötigten Ausbauvorhaben.“
Die grundsätzliche Lage des rund achteinhalb Kilometer langen Tunnels aus dem Frankfurter Osten bis ins Gallusviertel steht mittlerweile fest. Entstehen sollen zwei neue, unterirdische Gleise und ein zusätzlicher Tiefbahnhof am Hauptbahnhof, an dem künftig an vier zusätzlichen Bahnsteigen vor allem Fernzüge halten. Im bestehenden, oberirdischen Hauptbahnhof entsteht damit Platz für mehr Nah- und Regionalverkehr. Für kurze Wege und Umsteigezeiten soll zudem eine großzügige neue Querpassage sorgen.