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DVG AG legt Jahresbilanz 2022 vor

05.06.23 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Geschäftsjahr 2022 der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) stand im Zeichen der Flottenmodernisierung. Ziel der DVG ist es, bis zum Jahr 2030 mit einer neuen Schienenfahrzeugflotte und einer Umstellung der Antriebstechnologie bei den Bussen einen emissionsfreien ÖPNV in Duisburg zu realisieren. Wirtschaftlich war das Geschäftsjahr 2022 für die DVG aber noch immer durch die Corona-Pandemie stark geprägt.

Das Mobilitätsverhalten vieler Menschen hat sich verändert, sodass die Fahrgastzahlen mit 45,3 Millionen Menschen weiterhin weit vom Vor-Pandemie-Niveau entfernt sind. Das sind 2,8 Millionen mehr als noch im Vorjahr aber weiterhin deutlich weniger als vor Ausbruch der Pandemie, als sie noch bei mehr als 60 Millionen Menschen lag.

Infolgedessen sind die Einnahmen aus Ticketverkäufen weiterhin deutlich hinter denen der Jahre vor 2020 zurück. Im Geschäftsjahr 2022 lagen sie bei 42,9 Millionen Euro. Die DVG brachte trotzdem das volle Fahrplanangebot auf Schiene und Straße. Im Gesamtergebnis führte das zu einem Jahresfehlbetrag von 61 Millionen Euro.

„Wir liegen mit dem Ergebnis deutlich besser als geplant. Geholfen haben uns die finanziellen Ausgleichsmaßnahmen von Bund und Ländern, die fehlende Einnahmen aus Ticketverkäufen kompensiert haben. Durch diese Unterstützung der öffentlichen Hand war es uns im vergangenen Jahr möglich, unseren Dienstleistungsauftrag vollumfänglich zu erfüllen und zugleich wichtige Projekte im Rahmen der Mobilitätswende konsequent voranzutreiben. Mit Blick auf die Vorgaben des Klimaschutzes kommt dem ÖPNV eine entscheidende Rolle zu“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG.

Mit 14,3 Millionen gefahrenen Kilometern mit Bussen und Bahnen hat die DVG im Jahr 2022 die gleiche Leistung erbracht, wie im Jahr 2021. Perspektivisch wird diese Leistung durch ein weiter wachsendes Fahrplanangebot ansteigen. „Wichtige Zukunftsthemen wie die geplante Taktverdichtung auf den Straßenbahnlinien, die Busbeschleunigung in besonderen Bereichen der Stadt oder das Bezirkskonzept für Meiderich/Beeck zeigen, dass DVG und die Stadt Duisburg intensiv daran arbeiten, das ÖPNV-Angebot weiter zu stärken“, erklärt Dieter Lieske, Aufsichtsratsvorsitzender der DVG.

Bis März 2022 galt die 3G-Regel im ÖPNV, bis hinein ins Jahr 2023 sogar noch die FFP2-Maskenpflicht zur Eindämmung der Pandemie. „Unsere 773 Beschäftigten haben auch unter erschwerten Arbeitsbedingungen großen Einsatz gezeigt, um die Mobilität für die Menschen in Duisburg dauerhaft umfangreich aufrecht zu erhalten“, sagt Arbeitsdirektor Axel Prasch.

Um die Mobilitätswende hin zu einem emissionsarmen ÖPNV voranzutreiben und den Fahrgästen hohen Komfort anzubieten, investiert die DVG Millionenbeträge in ihren Fuhrpark. Die Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge für die Linien 901, 903 und U79 hat weitere wichtige Meilensteine im Geschäftsjahr 2022 erreicht. Mehr als 200 Millionen Euro investiert die DVG in die vollständige Erneuerung der Schienenfahrzeugflotte. Die ersten neuen Niederflurfahrzeuge für die Linien 901 und 903 sind bereits in Duisburg eingetroffen und im Fahrgastbetrieb eingesetzt worden.

„Die Erneuerung der Schienenfahrzeugflotte ist ein entscheidender Schritt für die Modernisierung des ÖPNV in Duisburg. Damit ist die Zuverlässigkeit des Betriebs auf der Schiene langfristig gesichert. Aufgrund der Erfahrung aus anderen Städten, mussten wir damit rechnen, dass zu Beginn des Einsatzes neuer Fahrzeuge Schwachstellen auftreten, die in vorherigen Testfahrten ohne Fahrgäste nicht erkennbar waren. Zum Gesamtprojekt gehören Wartungsverträge, die uns die Instandhaltung über 45 Jahre garantieren“, sagt Andreas Gutschek, Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung bei der DVG.

Auch im Busbereich hat die DVG wichtige Schritte in die Zukunft des ÖPNV gemacht. Neben der Inbetriebnahme der ersten Elektrobuslinie mit sieben vollelektrischen Fahrzeugen, die eine Ersparnis von rund tausend Tonnen CO2-Emissionen jährlich bedeuten, ist der Beschluss der Beschaffung von hundert Wasserstoffbussen gemeinsam mit dem Rat der Stadt Duisburg auf den Weg gebracht worden. Die Fahrzeuge sollen ab 2024 sukzessive angeschafft werden, bis zum Jahr 2030 sollen dann alle 100 Busse zur Verfügung stehen. Zudem geht der barrierefreie Aus- und Umbau der Haltestellen im gesamten Netzgebiet weiter voran. 2022 werden hier rund fünf Millionen Euro investiert.

Siehe auch: Mit dem Hersteller langfristig im Boot sitzen

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