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Weitere Flutschäden in der Eifel beseitigt

21.04.23 (Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit dieser Woche ist die Bahnstrecke von Kyllburg nach Gerolstein wieder eröffnet. Die Züge verkehren im Stundentakt. Die DB Netz AG hat den 24 Kilometer langen Abschnitt der Eifelstrecke in Rheinland-Pfalz wieder instand gesetzt. Dabei hat sie die bei der Flutkatastrophe 2021 zerstörten Gleise sowie neun Brücken saniert. Parallel zogen die Bauteams viele Kilometer Kabel für neue Technik und Signale.

Errichtet wurden auch sechs moderne Stellwerksmodule. Die Premierenfahrt letzte Woche fand in einem Triebzug von DB Regio statt, der bei der Flut stark beschädigt wurde und nun vollständig instand gesetzt ist. Sechs weitere Triebwagen der Baureihe VT 620 arbeitet die DB derzeit auf und setzt sie schrittweise wieder in den Fahrgastbetrieb ein. In Werken der DB und des Herstellers Alstom werden Motoren, Bremsen, Drehgestelle, Radsätze, Getriebe, Heizgeräte und Kupplungen ausgetauscht oder repariert. Auch die Inneneinrichtung wurde erneuert.

Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG: „Wir haben zwei wichtige Etappenziele nach der Flutkatastrophe erreicht: Wir eröffnen einen weiteren wieder hergestellten Streckenabschnitt – und das mit dem ersten Triebzug, den wir nach der kompletten Zerstörung durch die Flut instand gesetzt haben. Für die Menschen hier in der Eifel bedeutet dies ein weiteres Stück Normalität und Lebensqualität. Für die Deutsche Bahn ist dies Ansporn, die gesamte Strecke so rasch wie möglich wiederherzustellen. Denn wir wollen, dass unsere Kundinnen und Kunden bald wieder auf der ganzen Strecke mit der umweltfreundlichen Bahn unterwegs sein können.“

Die Wassermassen hatten im Sommer 2021 die über 150 Jahre alte Eifelstrecke auf vielen Abschnitten geradezu weggeschwemmt. Für den Wiederaufbau mussten Spezialfirmen sowie Fachkräfte der DB zunächst Tonnen von Schlamm und Schutt entfernen. Anschließend haben die Bauteams Gleise, Brücken und Technik repariert und in Teilen komplett neu gebaut. Bereits seit Februar 2022 fahren von Trier-Ehrang bis Auw an der Kyll wieder Züge.

Seit Juni vergangenen Jahres ist auch die Strecke zwischen Auw an der Kyll und Kyllburg in Betrieb. Nach Kyllburg – Gerolstein folgt nun im letzten Schritt der Bereich bis Nettersheim und weiter nach Norden. Die DB plant, die gesamte Eifelstrecke Ende 2023 wieder befahrbar zu machen. Parallel zum Wiederaufbau laufen die Planungen für die Elektrifizierung, die bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll.

Achim Hallerbach (CDU), Landrat im Kreis Neuwied und Verbandsvorsteher des Zweckverbandes SPNV Nord: „Mit der Wiederinbetriebnahme der flutbeschädigten Eifelstrecke im Abschnitt zwischen Kyllburg und Gerolstein sind wir dem Ziel, den Menschen in der Eifel wieder durchgehende Zugfahrten zwischen Trier und Köln zu ermöglichen, einen weiteren, großen Schritt näher gekommen. Mit der Elektrifizierung der Strecke bis Ende 2026 werden wir zudem eine moderne, zukunftsfähige und deutlich bessere Schieneninfrastruktur haben.“

Foto: Deutsche Bahn AG / Patrick Kuschfeld

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