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Wasserstoffbusse für Brühl

25.04.23 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Das ganz große Paket wurde für den 18. April in Brühl geschnürt und am Standort des Eisenwerks Brühl vorgestellt. Sechs brandneue Solaris Urbino 12 hydrogen gehen in den Linienbetrieb und die deutschlandweit erste mobile Wasserstofftankstelle im Dauerbetrieb der Westfalen-Gruppe steht nun für die Betankung bereit. Als I-Tüpfelchen erhielten die neuen Busse originelle Designs mit Spartenwerbung für die Stadtwerke Brühl.

Brühl war einer der Pioniere, die zusammen mit der RVK und den Hürther Stadtwerken schon 2011 den ersten großen Schritt gingen – mit Wasserstoff als alternativem Antrieb für den ÖPNV. Damals wurden zwei Busse des Prototyps Phileas in Betrieb genommen, deren emissionsfreier Antrieb mit Wasserstoff überzeugte, und seit Oktober 2021 waren drei wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im Brühler Stadtverkehr im Einsatz. Die Entscheidung, den Stadtverkehr auf Wasserstoff umzustellen, wurde am 16. März 2022 in Brühl getroffen.

Die Wasserstofflandschaft im Ballungsraum um Köln herum wird mit der Inbetriebnahme der sechs neuen Fahrzeuge um ein weiteres Puzzleteil reicher. Für Brühl ändert sich mit dem Einsatz der sechs neuen Solaris Urbino 12 hydrogen einiges. Die Stadtbuslinien werden ab dem heutigen Tag fast vollständig mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbussen befahren und der öffentliche Stadtverkehr wird somit nahezu vollständig emissionsfrei. Dieselbusse kommen nur noch in den so genannten „Spitzen“, sprich den Stoßzeiten während der morgendlichen Schülerverkehre zum Einsatz.

Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse punkten in vielfacher Hinsicht. Sie verursachen lokal mit Ausnahme von Wasserdampf keine Emissionen. Neben der stark reduzierten Geräuschemission heißt das u.a. kein Ausstoß von NOx (Sammelbezeichnung für gasförmige Oxide des Stickstoffs), CO2 (Kohlendioxid) und Rußpartikeln. Bei knapp 390.000 Kilometern jährlich, die in Brühl ab sofort ausschließlich mit Wasserstoff gefahren werden, werden gegenüber einem Euro-Norm 6 Dieselbus nun 393 Tonnen CO2 und 550 Kilogramm NOx vermieden.

Die neu in den Fuhrpark integrierten zwölf Meter langen Solaris-Fahrzeuge haben eine den derzeit eingesetzten Dieselbussen vergleichbare Reichweite. Sie können fast ebenso schnell getankt werden wie Dieselbusse und erfordern daher für die betrieblichen Abläufe keinerlei Anpassungen. Neben diesen neuen Fahrzeugen ist ein A330 FC von Van Hool aus dem Jahr 2014 im Einsatz.

Die mobile Wasserstofftankstelle der Westfalen Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen NanoSun entwickelt. Es handelt sich um eine containerbasierte Fast-Fill-Lösung für Betankungen mit 350 bar. Die Befüllung eines Brennstoffzellen-Busses dauert mit der mobilen Wasserstofftankstelle weniger als zwanzig Minuten. Da der Tankstellen-Container Wasserstoff aus mehreren Flaschen abgeben kann, sind etwa zehn Vollbetankungen von Brennstoffzellen-Bussen in einem Turnus möglich.

Foto: Regionalverkehr Köln GmbH

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