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NRW: Deutschlandticket kann kommen

03.04.23 (Nordrhein-Westfalen, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Nordrhein-Westfalen blickt zuversichtlich und gut vorbereitet auf das Deutschlandticket. „Ein Ticket, ein Preis, ein Tarifgebiet: Dem Start des Deutschlandtickets steht nichts mehr im Wege“, sagte Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit den drei nordrhein-westfälischen Aufgabenträgern und dem Landesverband des VDV letzte Woche in Düsseldorf.

„Das Deutschlandticket ist das größte Reformprojekt im öffentlichen Personennahverkehr und wurde in einer Rekordzeit umgesetzt. Jetzt können wir jeder Person, die es will, ein bundesweites, günstiges und einfaches Ticket zum Verkaufsstart anbieten. Die Zeiten, in denen Kundinnen und Kunden ein Tarifabitur beim Fahrkartenkauf brauchten, sind vorbei. Das hätte im Sommer letzten Jahres niemand für möglich gehalten“, ergänzte der Minister.

Mit dem Deutschlandticket können am 1. Mai bundesweit alle regulären öffentlichen Verkehrsmittel sowie der SPNV in der zweiten Klasse zum Preis von 49 Euro genutzt werden. Das digitale Ticket gibt es nur im Abo mit einer monatlichen Kündigungsmöglichkeit. Erst in der letzten Woche haben die Bundesländer in Aachen auf der Verkehrsministerkonferenz unter Vorsitz von Nordrhein-Westfalen weitere Vereinbarungen zur Umsetzung des Deutschlandtickets beschlossen. Am letzten Freitag hat der Bundesrat die Finanzierung des 49 Euro-Tickets final beschlossen.

„Damit wird der Weg für den Verkaufsstart am 3. April endgültig frei gemacht“, sagt Minister Oliver Krischer. „Wir sind bereit. Gemeinsam mit unseren Partnern im Verbundraum und auf politischer Ebene haben wir die Einführung des Deutschlandtickets in den letzten Monaten intensiv vorbereitet. Jetzt starten wir mit der Vermarktung durch“, ergänzt José Luis Castrillo, Vorstand Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. „Unsere Bestandskundinnen und -kunden sind informiert und auch Neukundinnen und -kunden können sich bereits jetzt in den Apps für einen Kauf registrieren.“

Nordrhein-Westfalen prüft, wie andere Bundesländer auch, die Einführung eines Sozialtarifs zum Deutschlandticket in den nächsten Monaten. „Mobilität muss für alle einfacher und besser werden und vor allem bezahlbar bleiben“, sagte Minister Krischer. Als weiteren Anreiz für Arbeitnehmer wird das Deutschlandticket zusätzlich rabattiert, wenn sich der Arbeitgeber daran beteiligt.

Demnach soll es die Möglichkeit geben, das Deutschlandticket im Rahmen eines Jobticketangebots auch Unternehmen bereitzustellen. Bei einem Arbeitgeberzuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Ausgabepreis sollen weitere fünf Prozent Übergangsabschlag auf den Ausgabepreis gewährt werden. Kinder unter sechs Jahren können kostenlos mitgenommen werden. Ebenfalls kostenfrei im Deutschlandticket ist die Mitnahme von Hunden. Das auch zum Deutschlandticket kompatible Erste-Klasse-Zusatzticket für wird für 69 Euro pro Monat angeboten, das zusätzliche Fahrrad-Monatsabo zum Preis von 39 Euro.

Foto: MUNV NRW

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